Seit 2016 können Hörer dem Podcast „Herrengedeck“ von Ariana Baborie und Laura Larsson lauschen. Was kann das Format? Wir haben reingehört.

Stuttgart - Gemeinsam mit guten Freunden auf dem Sofa sitzen und quatschen was das Zeug hält: Wer „Herrengedeck“ einschaltet, kann durchaus vergessen, dass er gerade einen Podcast von zwei Wildfremden hört. Ariana und Laura sind die Stimmen dahinter. Folgennamen wie „Warum wir auf unserem Ex sitzen und Wein trinken“ oder „Warum Bayern das L.A. von Deutschland ist“ lassen vermuten, wo die Reise inhaltlich hingeht. Der Podcast im Überblick:

 

Die Protagonistinnen

Hinter dem Podcast „Herrengedeck“ stecken Ariana und Laura, die sich bei einem Berliner Radiosender kennenlernten. Während Ariana in Berlin aufwuchs, ist Laura gebürtig aus Parchim in Mecklenburg-Vorpommern. Seit rund drei Jahren wird ihr Podcast veröffentlicht. Im August erschien das gemeinsame Buch „Herrengedeck: Geschichten, die wir nüchtern niemals erzählen würden“. Auch live ist das Duo mittlerweile unterwegs.

Darum geht’s

Zu Beginn einer Folge wird es, wie der Name bereits verrät, erst mal alkoholisch. Auf dem Plan stehen ein Bier und ein Korn oder ein anderer Kurzer. Anschließend quatschen die zwei (Wahl-)Berlinerinnen Ariana Baborie und Laura Larsson eigentlich über alles Mögliche: das Phänomen, dass man gerade von etwas spricht und danach Werbung zu eben diesem Thema angezeigt bekommt, die „kreativen“ Namen von Friseursalons oder Erfahrungen mit nächtlichen Anrufen von unbekannter Nummer. Oft erzählen die beiden von persönlichen Erlebnissen, in denen man sich als Hörer häufig wieder erkennt. Auch aktuelle Themen, die für öffentliche Diskussionen sorgen, finden ihren Platz.

Die Stimmen

Schon nach kurzer Zeit wird dem Hörer klar: Diese beiden reden viel und gerne. Dass sie sich nicht ins Wort fallen, ist eher die Seltenheit. Und manchmal möchte man ihnen zuwerfen: „Kommt doch bitte mal auf den Punkt.“ Weil sich anfangs viele Hörer bei Ariana und Laura gemeldet hatten, die ihre Stimmen nicht auseinanderhalten konnten, führten die beiden in den ersten Folgen eine Rubrik ein. Jeder erzählte einen Fakt zu seiner Person, nachdem er seinen Namen genannt hat. So kommt zum Beispiel ans Licht, dass Laura „kein draußi“ ist, soll heißen, dass ihr nicht nach einer gewissen Zeit die Decke auf den Kopf fällt und sie nicht unbedingt das Bedürfnis hat, an die frische Luft zu müssen. Anders gesagt Laura ist ein Stubenhocker und das gerne.

Suchtfaktor oder Abschaltgefahr?

Suchtfaktor. Wer einen Podcast sucht, der alltägliche Themen und Erlebnisse aufgreift, wobei sich die Protagonistinnen nicht immer ganz erst nehmen, ist hier richtig. Der Plauderton, umgeben von viel Ironie, macht den Podcast aus. Die Themenübergänge wirken nicht gekünstelt und als Hörer kommt nie das Gefühl auf, sich bis zum Ende durchhangeln zu müssen.

Info

Der Podcast „Herrengedeck“ erscheint inzwischen wöchentlich am Samstag auf Spotify. Eine längere Ausgabe wechselt sich mit einer kürzeren ab.