Podcast mit Böhmermann und Schulz Jan Böhmermann legt gegen Stuttgart nach

Im „ZDF-Magazin Royale“ hat Jan Böhmermann eine zu kurze Amtszeit für den Stuttgarter OB genannt. Die Richtigstellung im Podcast „Fest & Flauschig“ nutzen er und sein Partner Olli Schulz für noch mehr Spott über Frank Nopper und Stuttgart. Ein Satz hat Skandalwert.
Stuttgart - Jan Böhmermann hat gepatzt. Er hat in der jüngsten Ausgabe seiner Satireshow „ZDF-Magazin Royale“ über Stuttgarts OB-Wahl gelästert und Glück für „die nächsten fünf Jahre“ gewünscht. Die Amtszeit beträgt aber acht Jahre.
Die üblichen Hasstiraden in den sozialen Netzwerken kann Böhmermann wegstecken. Aber kurz vor Minute einundsiebzig in der neuesten Folge des Podcasts „Fest & Flauschig“ beim Streamingdienst Spotify, einer mit dem Comedian und Liedermacher Olli Schulz geführten Improvisationsplauderei, kommt er doch auf seinen Fehler zu sprechen. „Acht Jahre?“, fragt er mal um mal vergnügt entsetzt. „Alter, was ist denn das für ein Irrsinn?“ Das seien ja „zwei amerikanische Präsidenten, ein Stuttgarter Bürgermeister“.
„In Stuttgart ist nicht so viel los“
Anders als die durchdachten Attacken im „ZDF-Magazin Royale“ folgen die Gespräche im Podcast eher den Regeln der Kneipenblödelei. Olli Schulz wirft ein, in Stuttgart passiere auch nicht so viel, da brauche es acht Jahre, „damit Du überhaupt mal in Wallung kommst“.
Dass er da Stuttgart nicht unbedingt umfassend beschreibt, gesteht er ein, indem er Böhmermann und sich mit der Erinnerung an ein schönes Konzert vor zwei Jahren bremst: „Die haben sooo einen Applaus gegeben.“ Böhmermann will noch keinen Frieden schließen: „Als du den Drogentest verteilt hast und die gecheckt haben, ‚Wir sind alle clean, Leute, wir können ausflippen!’“
Ein heikler Satz
Wie heikel die sehr legere Form des Podcasts werden kann, zeigt der Satz, der im Internet garantiert skandalisiert werden wird. Gegen Ende der Stuttgart-Blödelei sagt Schulz: „Frank Nopper, das klingt wie ein Typ, der erst drei Leuten beim Jahrmarkt auf die Fresse gehauen und hinterher noch in einem Zelt gebumst hat.“ Aus der Situation genommen klingt das wie eine miese Vulgarität, wie Satire als substanzbefreite Beleidigung. Im Podcast wird durch die Betonung klar, dass das eher die Entschuldigung für ein paar Gags davor ist, die Anerkennung möglicher Macherqualitäten aus dem Geist der alten Reeperbahnfolklore. Olli Schulz ist schließlich Hamburger. Aber das wird in den sozialen Medien keine Rolle spielen, es wird zur Sache gehen. Das dürfte dann sicherstellen, dass Stuttgart einen Dauerplatz bei Böhmermann bekommt.
Info: Zur Folge „Die Wut ist die Glut“ des Podcasts „Fest und Flauschig“ bei Spotify geht es hier. Für Eilige: Stuttgart wird nach ca. 70 Minuten und 50 Sekunden Thema.
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