Rivalisierende Fans aus Stuttgart und Ulm wollen es auf der Waldau so richtig krachen lassen – und die Polizei hat alle Hände voll zu tun. Wie lief’s aus Sicht der Ordnungshüter?

Lokales: Wolf-Dieter Obst (wdo)

Wenn im Fußball Stuttgarter und Ulmer aufeinandertreffen, gibt es bei der Polizei stets Großalarm – so auch am Samstag auf der Waldau in Degerloch. „Mit größeren Kräften und schnellem, konsequenten Einschreiten haben wir schlimmere Auswüchse verhindern können“, bilanziert Polizeisprecher Sven Burkhardt. Am Ende wurden 121 Rabauken gefasst und teils bis zum Abend in verschiedene Zellen gesperrt.

 

Die Zellen füllen sich

Nicht nur die Zuschauerränge waren gut gefüllt – auch die Zellen in der Polizeiwache des Stadions bekamen reichlich Kundschaft nach Abpfiff des Pokalfinales des Württembergischen Fußballbundes und dem Sieg der Stuttgarter Kickers gegen den SSV Ulm im Elfmeterschießen. Auch die Zellen diverser Reviere mussten am Abend gefüllt werden. Vermummte Fans der Kickers hatten sich mit verbündeten Regensburger Anhängern eine Auseinandersetzung mit rivalisierenden Ulmer Fans liefern wollen.

Daraus wurde allerdings nichts. Wer sich zwischen Jahnstraße und Georgiiweg prügeln wollte, wurde von der Polizei abgeräumt. „Es war richterlich abgeklärt, dass die vorläufig festgenommenen Stuttgarter so lange im Gewahrsam bleiben, bis die Ulmer unter polizeilicher Begleitung abgezogen sind“, so Burkhardt.

Erste Zündeleien am Hauptbahnhof

Bereits vor dem Anpfiff um 16.15 Uhr wurde die erste Pyrotechnik gezündet. Zunächst von den Ulmern am Hauptbahnhof, die Bundespolizei reagierte mit Kontrollen und Pfefferspray. In der zweiten Halbzeit musste das Spiel unterbrochen werden, weil die Gegentribüne in blauem Rauch unterging. Ein 44-Jähriger wurde im Gästeblock festgenommen, nachdem er einen 32-Jährigen im Streit verletzt hatte.

Den 121 vorläufigen Festnahmen folgen Anzeigen wegen Landfriedensbruchs. Zur Ermittlung der Zündler sucht die Polizei nun den dazugehörigen Videobeweis.