Mit allen vierfüßigen und zweirädrigen Gehilfen gestalten Landes- und Bundespolizei eine spannenden Tag für junge VfB-Fans. Als Hilfspolizisten sollen diese das VfB-Maskottchen wiederfinden.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart - Erst hat Fritzle noch fröhlich aus der Cannstatter Kurve gewunken, doch plötzlich war er weg. Das hat den Chef des Cannstatter Polizeireviers, Jörg Schiebe, dann doch etwas überrascht. „Den müssen wir wiederfinden“, hieß sodann die Aufgabe für eine Gruppe junger VfB-Fans, die am Dienstag ins Stadion eingeladen waren. Eine Schnitzel- oder besser Fritzlejagd kreuz und quer durchs Stadion hatten sich Beamte der Landes- und der Bundespolizei zusammen mit dem VfB ausgedacht. Die jungen Fans wussten nur, dass eine Überraschung geplant war. „Aber dass die Überraschung ist, dass wir Fritzle wiederfinden müssen, das hat mir meine Mama nicht sagen können“, sagt die zehnjährige Karoline Schreiber aus Stuttgart-Möhringen.

 

Die Polizei hat in den jungen Fans, die fast lückenlos in Rot-Weiß gekleidet sind, bereitwillige Helfer gefunden. Und die sind nicht auf sich allein gestellt gewesen. Die Polizei bot alles auf, was normalerweise rund ums Stadion an einem Spieltag im Einsatz sein kann: Sprengstoffsuchhund, Reiterstaffel, Motorradstaffel, Mobile Kontroll- und Überwachungsarbeit: Alle präsentierten, wie sie für die Sicherheit der Fans arbeiten.

Polizeihund Falco hilft den Kindern bei deren Ermittlungen

Der erste, der helfen konnte, ist der Polizeihund Falco. Normalerweise ist der neuneinhalbjährige Rüde rund um den Bahnhof im Einsatz, erläuterte sein Hundeführer. Doch auch im Stadion oder auf den Wegen dorthin werde er gebraucht, etwa um verbotene Pyrotechnik aufzuspüren. Wie gut er riechen kann, zeigte Falco den Hilfspolizisten in Fußballtrikots: Er schnüffelte rund um den Ort, an dem Fritzle verschwunden war, und konnte helfen: Ein paar Sitzreihen weiter fand er die zuvor ausgelegte Schwarzpulverspur und damit auch den zweiten Buchstaben des Lösungswortes.

Weiter ging es draußen vorm Stadion, wo die Motorradstaffel mit Blaulicht und Tatütata angefahren kam. Gelöchert von den Fragen der Kinder hielten die Beamten in ihren warmen Kombis aus. Mehr schwitzte wohl nur noch die Gruppe der Mobilen Kontroll- und Überwachungseinheit (MKÜ), die mit voller Schutzausrüstung am Eingang zum Stadion stand. „Wie groß ist denn so ein Stab in echt?“ fragte eine junge Teilnehmerin mit Blick auf den Abdrängstab – und musste ihre Frage erklären. In ihrem Kinderzimmer kommt nicht nur der VfB vor, sondern auch die Polizei hat darin ihren Platz – in Form von Playmobilfiguren. Deren Stab, mit dem Beamte im Gedränge den Unterarm schützen, ist logischerweise kleiner. Der Gruppenführer Charly zog seinen hervor und zeigte, dass der Stab bis zum Ellbogen geht.

Dass es beim Fußball ruppig zugehen kann, haben die jungen Fans schon gehört. Simon Uhland (10) aus Engstingen kannte zwar noch nicht alle Details der Schutzausrüstung, wusste aber wohl, dass die Polizei mitunter sich nicht wohlgesonnene Fans voneinander fernhalten muss.

Stadionerfahrung hatten aber die meisten jungen Besucher. „Ich war schon als Baby dabei“, sagte Karoline Schreiber. Beim Fußball gehe es in ihrer Familie harmonisch zu, obwohl die Mama für den VfB und der Papa für Bayern München schwärme. Marlene Kremer (11) aus Schwaikheim hat nur eine Leidenschaft, den VfB, „wegen der Mama“.

Mithilfe der verschiedenen Einheiten der Polizei konnten die Kinder – von der Polizei zu Hilfspolizisten ernannt – am Ende die Fritzle-Schnitzeljagd lösen: An jeder Station warteten Hinweise. Zusammen ergaben sie das Lösungswort Kabine. Dort saß das Neckarkrokodil einträchtig mit dem Bären-Maskottchen Toni der Bundespolizei.