Betrugsmasche der falschen Microsoft-Mitarbeiter nach wie vor erfolgreich

Leonberg - Immer wieder kommt es in den Landkreisen Böblingen und Ludwigsburg zu Anrufen von falschen Microsoft-Mitarbeitern. Bereits Ende August saß eine 48-Jährige aus Bietigheim-Bissingen einem solchen Anrufer auf und überwies zweimal eine dreistellige Summe über den Bezahldienst Paypal, meldet die Polizei. Nun hat ein 74-Jähriger aus Leonberg seine Bankdaten an einen solchen Betrüger übermittelt, worauf eine dreistellige Summe von seinem Konto abgebucht wurde.

 

Die Cybercrime-Spezialisten der Kriminalpolizei beim Polizeipräsidium Ludwigsburg haben immer wieder Anzeigen zu dieser Betrugsmasche zu bearbeiten. In den bisher bekannten Fällen gehen die Täter stets nach demselben Muster vor. Ein angeblicher Mitarbeiter der Firma Microsoft ruft bei seinem Opfer an. Er erklärt in englischer Sprache, dass die Sicherheit des Computers gefährdet sei.

Dabei handelt es sich aber nicht um Mitarbeiter, die im Auftrag der Firma Microsoft tätig werden, sondern um Betrüger. Sie verfolgen das Ziel, sich Zugang zu dem fremden Computer zu verschaffen und an die Kreditkartendaten ihrer Opfer zu gelangen. Hierzu bieten sie ihnen vermeintliche Lösungsmöglichkeiten, beispielsweise eine neue Lizenz, zum Kauf an und veranlassen sie zu einer Onlineüberweisung.

Täter setzen Opfer unter Druck

Nicht selten setzen sie die Opfer zusätzlich unter Druck und drohen, dass ihr Computer bei Nichtbezahlung gesperrt wird. Sobald den Betrügern der Zugriff ermöglicht wird, haben sie Gelegenheit, den Computer zu sperren, Schadsoftware aufzuspielen und den Betrag der durchgeführten Überweisungen zu erhöhen. Sämtliche Daten der Anrufer sind frei erfunden, so- dass die polizeilichen Ermittlungen bislang kaum zum Erfolg führten.

Um sich vor der Betrugsmasche zu schützen, empfiehlt die Polizei, im Falle eines solchen Anrufs sofort und kommentarlos aufzulegen. Im Schadensfall sollte Anzeige bei der Polizei erstattet werden. Betroffene Kreditkarten und das Online-Banking sollten sofort gesperrt werden. Kam es zu einem Fernzugriff auf den Computer, sollte er auf Schadsoftware überprüft werden.

Auch die Firma Microsoft warnt auf ihrer Internetseite vor den Betrügern, die im Namen ihres Unternehmens weltweit anrufen.