Nach 38 Jahren beziehungsweise 14 000 Tagen im Polizeidienst geht Thomas Engelhardt, der Leiter des Reviers Martin-Luther-Straße in den Ruhestand.

Bad Cannstatt - Der Große Kursaal war fest in den Händen der Polizei: Gut 200 ehemalige Kollegen, Vorgesetzte und natürlich Polizeipräsident Franz Lutz verabschiedeten Cannstatts Polizeichef Thomas Engelhardt nach 38 Dienstjahren in den Ruhestand. Dass dabei die Titelmelodie aus dem Film „Der rosarote Panther“ mit dem schusseligen Inspektor Clouseau gespielt wurde, war definitiv keine schlechtgemeinte Anspielung. Denn Franz Lutz bezeichnete den 60-Jährigen als einen Polizisten mit Leib, Seele und sehr viel Verstand. Engelhardt ist am Olgaeck aufgewachsen und hat das Wagenburg-Gymnasium besucht. Nach Abitur und Bundeswehr entschied er sich für den Polizeiberuf. Seit 1980 war Engelhardt in vielfältigen Aufgabengebieten unterwegs – unter anderem bei den Landespolizeidirektionen und im Innenministerium.

 

Kollegialität und Augenmaß

„Was Polizeiarbeit an der Basis in einer Großstadt bedeutet, erfuhr ich im Innenstadtrevier“, erinnert sich Engelhardt an harte Lehrjahre. Doch seine Erfahrungen seien ihm später als Revierleiter zugute gekommen. Denn der 60-Jährige war nicht nur sieben Jahre lang Chef an Stuttgarts zweitgrößtem Revier, zuvor leitete er das „5.“ in der Ostendstraße. Seine Stärken wie etwa Kollegialität und Augenmaß kamen in Bad Cannstatt jedoch besonders zum Tragen, denn bekanntlich ist das 6. Revier für den Wasen und damit sämtliche Großveranstaltungen zuständig. Dass Thomas Engelhardt seinen Bezirk mit viel Bürgernähe und sozialer Kompetenz im Griff hatte, bestätige nicht nur Bezirksvorsteher Bernd-Marcel Löffler, auch Stefan Heim vom VfB Stuttgart, Marcus Christen von in.Stuttgart und Amtsgerichtsdirektor Bernd Odörfer wussten seine professionelle, aber immer menschlich gebliebene Arbeit „an der Basis“ zu schätzen. Was dabei auffiel: Auch in Stresssituationen die gute Laune nicht verlieren.

Reisen als Hobby

Wie viele Heimspiele des VfB Stuttgart, Konzerte und Wasentage er und seine Mitarbeiter betreut haben, weiß er nicht. „Allerdings war ich insgesamt rund 14 000 Tage im Dienst“, so Engelhardt. Viele davon am Wochenende, weshalb sein besonderer Dank zum Abschluss seiner 38 Jahre bei der Polizei auch seiner Ehefrau gelte. Und die darf sich jetzt auf einen „urlaubswütigen Gatten“ freuen. Denn Reisen ist sein Hobby. Übrigens, sein Nachfolger steht bereits fest: Es ist der 52 Jahre alte Jörg Schiebe, der bisher Chef des 8. Reviers in Feuerbach war.