Bukow und König verabschieden sich im „Polizeiruf 110“ aus Rostock hochemotional in die Sommerpause mit „Der Tag wird kommen“.

Titelverantwortliche Redakteurin Stuttgarter Nachrichten: Veronika Kanzler (kan)

Stuttgart - Was taugt „Der Tag wird kommen“? Der neue Polizeiruf aus Rostock im Schnellcheck.

 

Die Handlung in zwei Sätzen Drei Ebenen verschmelzen am Ende zu einem gemeinsamen Bild: Bukow und König ermitteln in einem vermeintlichen Raubmord, der sich später als Selbstmord einer jungen Mutter herausstellt, derweil spekuliert Kollege Pöschel auf einen leitenden Posten im Rauschgiftdezernat, wobei er unwissentlich Bukows Vater hochgehen lassen soll, der dabei stirbt. Und König wird nach wie von einem Vergewaltiger und Mörder aus dem Gefängnis heraus erpresst und dabei sprichwörtlich in die Irre geführt, weil er einen Ex-Häftling auf sie angesetzt hat.

Zahl der Leichen Drei.

Gebrochenes-Herz-Syndrom Die junge Mutter brachte sich verzweifelt selbst um. Sie litt am Gebrochenen-Herz-Syndrom. Jeder, der schon mal von einem geliebten Menschen verlassen wurde, weiß, dass Herzschmerz nicht nur eine Redewendung ist. Tatsächlich kann medizinisch nachgewiesen werden, dass Kummer, emotionaler Stress – also überwältigende, negative Gefühle, das Herz krank machen können. Das fühlt sich dann an wie ein Herzinfarkt, ist aber keiner.

Polizisten unter sich Bukow sagt zu König: „Was das Lügen angeht, sind wir beide noch lange nicht quitt“.

Der Klassiker Als zwei jungen Männer im Verhörraum getrennt befragt wurden dauerte es nicht lange, bis das Gefangenendilemma – bekannt aus der Spieltheorie – zuschlug. Aus Angst, dass der jeweilige andere einen verpfeift, gestehen beide, in der fatalen Hoffnung, der Polizei als einziger Kronzeuge zu dienen.

Na endlich Quälend lang (seit 2010 sind Bukow und König ein Team) hat es gedauert, bis die Ermittler Gefühle füreinander zugelassen haben. Es bleibt abzuwarten, ob es bei einem Kuss bleiben wird, oder ob die dunklen, schweren Seelen der beiden wirklich zueinander finden.

Unser Fazit Emotionaler Krimi, der sich Anfangs etwas in die Länge zieht und zum Ende hin mit zwei richtigen Knallern auftrumpft: Bukows Vater wird hinterhältig umgebracht und – vielleicht auch nur deshalb – kommen sich die Rostock-Ermittler endlich nahe.

Spannung Note 2; Logik Note 3