In „Tod einer Journalistin“ kamen Lenski und Raczel vom polnisch-deutschen Gemeinschaftskommissariat Swiecko der Atomindustrie in die Quere. War das Anschauen einen Feiertagsabend wert? Unser Schnellcheck.

Swiecko - Was taugt „Tod einer Journalistin“? Der neue „Polizeiruf 110“ mit dem deutsch-polnischen Team aus Swiecko in unserem Schnellcheck.

 

Die Handlung in zwei Sätzen Eine Journalistin, die Manipulationen beim laufenden Genehmigungsverfahren für ein neues Atomkraftwerk in Polen nachweisen möchte, wird ermordet. Die Kommissare Olga Lenski (Maria Simon) und Adam Raczek (Lucas Gregorowicz) finden in „Tod einer Journalistin“ seltsame Interessenslagen vor, unter anderem eine profilierte Umweltschützerin, die als Fürsprecherin des AKW auftritt.

Zahl der Leichen Zwei

Gefühlskontrolle Der Vater der Journalistin, selbst Journalist, nimmt sich bei der Nachricht von ihrem vermeintlichen Unfalltod gut zusammen. Raucht sich den Schock mit einer Kippe weg. Und belehrt die Polizisten überheblich, fast ein wenig stolz, seine Tochter sei ermordet worden: „Journalisten mitten in Europa sind vogelfrei!“ In diesem Frontkämpfermodus bleibt er dann und ermittelt fleißig mit.

Wilder Osten Lenski muss mal um ihr Leben kämpfen und erschießt einen Ex-Fremdenlegionär. Den lässt sie dann liegen, sie ist schließlich keine Beerdigungsunternehmerin, fährt zum nächsten Termin, schiebt unterbrechungsfrei Dienst. Der Verzicht auf Untersuchungen zum Schusswaffengebrauch und auf Psychologenbetreuung spart Steuergelder.

Volkshochschule So ein Auto ist eine tolle Sache. Immer, wenn Lenski und Raczek irgendwohin fahren, erzählen sie einander Dinge, zum Beispiel über die Atomindustrie, die der Zuschauer wissen sollte.

Unser Fazit Fernsehkrimis müssen nicht mit Pauspapier die Realität durchrubbeln. Aber wenn kaum eine Szene glaubhaft wirkt, wird es schnell öde.

Spannung Note 4; Logik Note 5