Die 1,40 Meter hohen Gitterelemente sollen die Sicherheit der Bewohner in der Polizeisiedlung in Stuttgart-Kaltental erhöhen. Für die Anwohner ist es ein Kompromiss.

Manteldesk: Sandra Hintermayr (shi)

Kaltental - Eine Universallösung für alle Probleme der Polizeisiedlung ist es nicht. Das mussten sich Anwohner, Vertreter der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) und des Tiefbauamts nach einer einstündigen Diskussion am Donnerstag eingestehen. Volker Christiani, der Leiter Systemplanung der SSB, und David Huber vom Tiefbauamt waren an die Böblinger Straße gekommen, um mit den Siedlern über eine Abschrankung zum Gleisbett zu sprechen. 1,40 Meter hohe Gitterelemente sollen die Sicherheit erhöhen; insbesondere die der vielen kleinen Kinder in der Polizeisiedlung, die unter den bisherigen Geländern beinahe ungestreift durchlaufen könnten.

 

Die Bürger wünschen sich eine Verlegung der Gleise

Ein durchgängiger Zaun entlang der kompletten Siedlung ist aber schwer möglich. Die jetzigen Geländer haben alle paar Meter Lücken, überall dort, wo Einfahrten sind. Würden die Lücken zugebaut, könnten die Anwohner mit ihren Autos nicht mehr rangieren, um in ihre Einfahrten zu kommen. Denn die Zufahrtsstraße entlang der Häuser ist ziemlich beengt. Vor Ort einigte man sich darauf, die Gitterzäune nur dort aufzustellen, wo jetzt schon Geländer sind. Die Lücken bleiben.

„Mit der Verlegung der Gleise Richtung Böblinger Straße könnten alle Probleme gelöst werden“, sagte die Anwohnerin Vera Marquez. Dann könnte eine durchgängige und stabile Abschrankung zum Gleisbett gebaut werden, es wäre mehr Platz zum Rangieren. Die Anwohner fordern die Verlegung schon seit mehr als 30 Jahren. Volker Christiani betonte, dass diese Entscheidung Sache der Politik und nicht der SSB sei. „Der Gemeinrat muss das Geld dafür bewilligen.“ Raiko Grieb, der Bezirksvorsteher von Stuttgart-Süd, versprach, sich der Problematik anzunehmen. „Ich werde das Thema Gleisverlegung noch einmal in den Bezirksbeirat tragen“, sagte Grieb.