In einer Schweigeminute gedenken die Polizisten im Südwesten ihrer getöteten Kollegen in Rheinland-Pfalz. Auch der Innenminister hält zu Ehren der Opfer inne.

Heilbronn - Polizisten in Baden-Württemberg haben ihrer in der Pfalz getöteten Kollegen am Freitag in einer Schweigeminute gedacht. Innenminister Thomas Strobl beteiligte sich mit Polizisten auf dem Marktplatz in Heilbronn an einer Schweigeminute. „Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz sind in diesen Stunden eins“, sagte der CDU-Politiker. „Wenn Polizistinnen und Polizisten, die jeden Tag mit viel Engagement für unsere Sicherheit sorgen, die sich selbst in Gefahr bringen, um uns zu schützen, angegriffen und sogar brutal ermordet werden, dann trifft uns das als Gesellschaft zutiefst. Dieser Angriff ist ein Angriff auf uns alle.“

 

„Es ist zutiefst verachtenswert, dass zwei junge Menschen, die noch ihr Leben vor sich hatten, durch eine solch abscheuliche Tat aus dem Leben gerissen wurden“, sagte Landespolizeipräsidentin Stefanie Hinz. „Wir wollen über die Ländergrenze hinweg ein deutliches Zeichen der Verbundenheit senden und gleichzeitig auch ein unmissverständliches Signal an die Öffentlichkeit: Wir werden Gewalt gegen die Polizei niemals tolerieren.“

Strobl dankt den Polizisten im Land

Strobl dankte den Polizistinnen und Polizisten im Land am Freitag zugleich in einem Brief, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, für ihren oft gefährlichen Einsatz. „Stellen auch kleine Minderheiten die Arbeit der Polizei infrage, so können Sie gewiss sein, dass die große Mehrheit der Menschen im Land hinter Ihrer Arbeit stehen, sich sicher fühlen, weil Sie da sind, und weil sie sich auf Sie verlassen können“, schrieb der Innenminister.

Zwei Polizisten - ein 29 Jahre alter Oberkommissar und seine 24 Jahre alte Kollegin, eine Polizeianwärterin - waren am frühen Montagmorgen nur wenige Kilometer vom Ort Kusel in der Pfalz entfernt bei einer Verkehrskontrolle erschossen worden. Unter dringendem Tatverdacht stehen zwei 32 und 38 Jahre alte Männer, die noch am selben Tag festgenommen wurden und nun in Untersuchungshaft sitzen. Die Ermittler gehen davon aus, dass die beiden Verdächtigen mit den Morden Jagdwilderei verdecken wollten. Nach bisherigen Erkenntnissen hatten die Streifenbeamten bei der Kontrolle des Kastenwagens an einer Kreisstraße zahlreiche tote Wildtiere entdeckt.

Mit einer bundesweiten Schweigeminute wurde am Freitag um 10.00 Uhr der beiden erschossenen Polizisten gedacht. Bei einer nicht-öffentlichen Trauerfeier in Kusel sollten anschließend Angehörige und Kollegen Abschied von den beiden getöteten Beamten nehmen.