Vor 25 Jahren stand Stuttgart unter Schock: Auf der Gaisburger Brücke attackiert der Asylbewerber Frédéric Otomo Polizisten mit einem Bajonett, zwei Menschen sterben, bevor der Attentäter erschossen wird. Nun gedachten OB Kuhn, Innenminister Gall und Polizeipräsident Lutz der Toten.

Vor 25 Jahren stand Stuttgart unter Schock: Auf der Gaisburger Brücke attackiert der Asylbewerber Frédéric Otomo Polizisten mit einem Bajonett, zwei Menschen sterben, bevor der Attentäter erschossen wird. Nun gedachten OB Kuhn, Innenminister Gall und Polizeipräsident Lutz der Toten.

 

Stuttgart - Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne), Innenminister Reinhold Gall (SPD) und Polizeipräsident Franz Lutz haben am Freitag an der Gaisburger Brücke Kränze niedergelegt - in der Nähe der Stelle, wo auf den Tag genau vor 25 Jahren die Polizisten Peter Quast und Harald Poppe ihr Leben lassen mussten. Gemeinsam mit Angehörigen und ehemaligen Kollegen der Toten gedachten Kuhn, Gall und Lutz an der Gedenktafel der Bluttat.

Quast und Poppe wurden erstochen von dem Asylbewerber Frédéric Otomo, dem die Abschiebung drohte. Drei weitere Polizisten wurden bei dem Blutbad verletzt - zwei davon lebensgefährlich. Der Mann aus Westafrika wurde von der Polizei erschossen.

Das tragische Geschehen am 8. August 1989 begann mit einer Fahrkartenkontrolle am frühen Morgen. Der Afrikaner, der nach einem abgewiesenen Asylantrag in der Bundesrepublik geduldet wurde, geriet mit einem Kontrolleur in Streit, schlug ihm mehrere Zähne aus und floh. Als ihn die Polizei drei Stunden später stellte, stach er mit einem Bajonett auf die Beamten ein. Zwei waren sofort tot; drei weitere Polizisten hatte der Mann durch Messerstiche verletzt, bevor er selbst von Polizeikugeln tödlich getroffen wurde.

Der Vorfall löste damals eine Welle der Anteilnahme aber auch eine heftige Diskussion über das Asylverfahrensrecht aus.