Das Porsche-Museum hat wieder geöffnet. Für die Besucher gibt es einige Neuheiten in den Ausstellungsräumen zu bestaunen. Allerdings könnte die Öffnung nur von kurzer Dauer sein.

Stuttgart - Rund vier Monate lang ist das Porsche-Museum in Zuffenhausen geschlossen gewesen. Am Dienstag durften die autobegeisterten Besucher dann endlich wieder die Ausstellungsräume in dem beeindruckenden Gebäude betreten. Dabei konnten sich auch eingefleischte Museumsfans über einige Neuheiten freuen. „Wir versuchen stets, maximal flexibel zu sein. Deshalb haben wir aus der Not eine Tugend gemacht und die letzten Monate sinnvoll genutzt“, sagt der Museumsleiter Achim Stejskal.

 

Zu den Neuheiten in der Ausstellung gehört beispielsweise der neu gestaltete Prolog, der die Besucher gleich zu Beginn der Ausstellung empfängt. Ein paar Meter weiter wartet eine Sonderschau über den Porsche 919, die noch bis zum 28. März zu sehen sein wird. Neben den Exponaten gibt es aber auch einige neue interaktive Elemente im Museum, die den Besucher zum Mitmachen einladen.

Rennsimulator – Neuheit für die Besucher

Schon bei der ersten Schließung im vergangenen Jahr wurde beispielsweise eine Fotostation eingerichtet. Hier können Besucher in einem Boxster Spyder Platz nehmen und das ganze fotografisch festhalten – verschiedene Hintergründe und Filter inklusive. Direkt daneben befindet sich ein weiteres Highlight: ein neuer Rennsimulator. Auf verschiedenen Rennstrecken können sich die Besucher dank eines richtigen Rennsitzes, gekrümmten Displays und einer beweglichen Motion-Plattform wie echte Rennfahrer fühlen. „Der Rennsimulator ist auf dem neusten Stand der Technik. Er steht hier erst seit zwei Wochen. Die Besucher heute sind die ersten, die den Simulator ausprobieren können“, so der Museumsleiter Stejskal.

Sprichwörtlich in ein neues Licht getaucht wird die Ausstellung aber von der wohl aufwendigsten Neuheit: der Beleuchtung. „Sie ist per Tablet steuerbar, hat nahezu so viele Illuminationspunkte wie Tageslicht, und wir sparen damit auch noch 50 Prozent Energiekosten“, erklärt Stejskal. So ist es den Machern möglich, mit nur einer Fingerbewegung künftig ganz individuelle Lichteinstellungen vorzunehmen. „Früher ist das wesentlich komplizierter gewesen. Nun können wir alle 280 Deckenkegel einzeln ansteuern. So werden alle Exponate ins rechte Licht gerückt“, erklärt Stejskal weiter.

So hatte die Schließung des Museums am Ende dann fast auch etwas Gutes. Denn diese Umbaumaßnahme störte so niemanden beim Besuch des Museums: „Wir haben die Zeit effizient genutzt und konnten diese Maßnahmen aufgrund der Schließung in einem Aufschwung erledigen“, sagt der Museumsleiter. Trotzdem sind die Mitarbeiter des Haues allerdings natürlich froh darüber, nun endlich wieder die Türen für die Gäste öffnen zu dürfen. Und auch die Besucher sind glücklich, dem Museum, einem der größten Publikumsmagneten in der Stadt, endlich wieder einen Besuch abstatten zu können. Allein für den ersten Tag haben sich deshalb bereits 120 Menschen per Telefon oder E-Mail für einen Besuch angemeldet. Und auch die kommenden Wochenenden und die Osterfeiertage seien teilweise schon bis zu 50 Prozent ausgebucht. „Deswegen empfehlen wir eine vorherige Anmeldung“, so die Pressesprecherin Astrid Böttinger.

Museumsbesuch statt Skiurlaub

Eine der Ersten, die an diesem Dienstag das Museum besuchen, ist eine Familie aus dem Rems-Murr-Kreis. „Eigentlich wären wir Skifahren gewesen. Aber das geht ja nicht. Und da wir Urlaub haben, besuchen wir diese Woche die Wilhelma, das Porsche-Museum und Ende der Woche noch das Steiff-Museum in Giengen an der Brenz“, sagt die Mutter. Dass das Porsche-Museum in Zuffenhausen mit auf ihrem Wochenplan steht, läge hauptsächlich an ihrem Sohn: „Er war schon mal hier und liebt Autos“, erklärt sie.

Trotz aller Freude der Besucher und der Mitarbeiter ist allen am Tag der Wiedereröffnung aber auch bewusst, dass dieser Zustand eventuell nicht von langer Dauer sein wird. Denn sobald die Sieben-Tage-Inzidenz in der Landeshauptstadt wieder auf über 100 steigt, muss das Museum laut der aktuellen Coronaverordnung wieder schließen. Das Museumsteam nimmt diese Herausforderung am Ende aber sportlich: „Wenn die Inzidenz steigt, machen wir zu, lassen uns etwas einfallen und machen dann wieder auf“, sagt Museumsleiter Achim Stejskal.