Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hat Anklage gegen einen ehemaligen Pressesprecher der Porsche SE erhoben. Ihm Zusammenhang mit der gescheiterten Volkswagen-Übernahme wird ihm Beihilfe zur Marktmanipulation vorgeworfen.

Stuttgart - Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hat Anklage gegen einen ehemaligen Pressesprecher der Porsche SE erhoben. Ihm wird im Zusammenhang mit der gescheiterten Volkswagen-Übernahme Beihilfe zur Marktmanipulation vorgeworfen, wie die Staatsanwaltschaft Stuttgart am Montag mitteilte. Die Anklage steht im Zusammenhang mit dem Verfahren gegen den früheren Porsche-Chef Wendelin Wiedeking und seinen ehemaligen Finanzchef Holger Härter.

 

Die beiden müssen sich vom 22. Oktober an vor dem Stuttgarter Landgericht wegen Marktmanipulation verantworten. Der Vorwurf: Sie hätten Anleger zwischen 2007 und 2009 nicht ausreichend über ihre Pläne zum VW-Einstieg informiert. Porsche hatte die Übernahmepläne im Jahr 2008 in mehreren Erklärungen dementiert. Dabei geht die Staatsanwaltschaft davon aus, dass die Vorstände damals längst vorhatten, Porsches Beteiligung an Volkswagen aufzustocken.

Pressesprecher weist Vorwürfe zurück

Dem früheren Pressesprecher wird vorgeworfen, die Erklärungen vorbereitet und zur Veröffentlichung freigegeben zu haben. Die Anwältin des ehemaligen Kommunikationschefs sagte, er weise den Vorwurf, falsche Erklärungen verbreitet zu haben, zurück.

Die Übernahme scheiterte wegen der Entwicklungen an den Finanzmärkten und der hohen Schulden Porsches. Am Ende musste die Porsche-Holding das operative Geschäft der Porsche AG an VW verkaufen. Die Ermittlungen gegen zwölf amtierende und frühere Aufsichtsräte wegen Beihilfe zur Marktmanipulation sind eingestellt worden.