Ehemalige und aktive Rennfahrer sowie Weissacher Ingenieure präsentierten im Porsche-Museum elf historische Rennfahrzeuge. Zeitzeugen sprachen über ihre Erlebnisse auf der Rennstrecke. Und dann wurden die Motoren gestartet.

Stuttgart - „In den letzten eineinhalb von 24 Stunden haben wir uns pro Runde zwei bis drei Mal überholt, bei 350 Sachen ins Auge geschaut!“ Hans Herrmann, einer der erfolgreichsten Werksrennfahrer der Porsche AG, erinnert sich an Le Mans 1969 – und sein Rennen gegen Jackie Ickx. Damals kam er auf den zweiten Platz – wegen der Bremsen. Ein Jahr später, im Porsche 917, landete er wieder, wie oft, auf dem Siegertreppchen.

 

Herrmann war einer der Zeitzeugen, die bei der „Porsche Sound Nacht“ unter dem Motto „From Past to Present“ den Motoren betagter und neuer Porschetypen lauschten, aus Geschichte und Gegenwart berichteten. Der Maschinenbauingenieur Hans Mezger etwa ging 1956 zu Porsche, damals noch eine kleine Firma, „wegen der Sportwagen“. Anfang der 60er-Jahre wurde er zum Chefentwickler der Rennmotoren und war am 804er für die Formel 1 beteiligt. „Ich hielt es mit Ferry Porsche. Der sagte ‚Wir leisten uns den Rennsport, um den besten Sportwagen für die Straße bauen zu können’“, sagte Mezger.

Zu den Grandseigneurs der Renningenieure und Rennleiter gehört auch Norbert Singer. Der „Meister der Chassis“ und der Aerodynamik konzipierte vom 917er bis zum 911 GT1 98 mit und schwärmte, dass er „querbeet an allen Aspekten“ der Fahrzeugentwicklung beteiligt sein konnte: „Chassis und Motor müssen passen!“ Rennfahrer Walter Röhrl, der als Versuchsfahrer an der Entwicklung des Carrera GT beteiligt war, lobte indes die Direktheit und Reaktionsschnelle der Fahrzeuge. „Und der Porsche Sound ist unnachahmlich.“