Bislang gibt es auf dem Areal Ostseestraße/Adestraße 390 ebenerdige Parkplätze. Die Firma Porsche möchte sie durch zwei zwei neue Parkhäuser mit insgesamt 1300 Parkplätzen ersetzen. Dazu muss das Planungsrecht geändert werden.

Zuffenhausen - Porsche wird sein erstes Elektroauto am Standort Zuffenhausen bauen. Für die „Mission E“ sollen etwa 1000 neue Arbeitsplätze im Stammwerk entstehen (wir berichteten). Die zahlreichen neuen Mitarbeiter brauchen für ihre Autos Stellplätze. Auf dem Areal Ostseestraße/Adestraße (Gewann Rücken) sollen zwei neue Parkhäuser gebaut werden, die Platz für circa 1300 Autos bieten. Laut dem Bebauungsplan aus dem Jahr 1989 sind dort bislang nur ebenerdige Stellplätze zugelassen. Um die neuen Parkhäuser errichten zu können, muss das Planungsrecht für das 1,3 Hektar große Areal geändert werden. In der jüngsten Sitzung des Zuffenhäuser Bezirksbeirats ist der Aufstellungsbeschluss des Bebauungsplans vorgestellt worden. Die Lokalpolitiker stimmten der Vorlage mit großer Mehrheit (14 Ja-Stimmen, eine Nein-Stimme) zu.

 

„Die Wohngebiete sollen vom Parkdruck entlastet werden“ sagte Frank Schneider von der Stuttgarter Architekten-Partnerschaft ARP. Dass Anwohner immer wieder von Porsche-Mitarbeitern genervt sind, die ihre Autos vor Einfahrten, Garagen oder anderswo verbotenerweise abstellen, ist seit langer Zeit ein Thema. Porsche ist sich dieser Problematik bewusst, durch ein Mobilitätskonzept und den Bau neuer Parkflächen soll nachhaltig Abhilfe geschaffen werden. Was die Zahlen angeht, können die beiden neuen Parkgebäude sicherlich für einige Entlastung sorgen: Bislang finden auf dem Gelände circa 390 Autos ebenerdig Platz. Diese Plätze fallen künftig weg, dafür kommen allerdings 1300 neue hinzu. Unter dem Strich entstehen also gut 900 Stellplätze.

Die Parkhäuser werden maximal 14 Meter hoch sein

Maximal 14 Meter werden die Parkgebäude, die baulich voneinander getrennt sind, hoch sein. Sie sollen bis zu sieben versetzte Ebenen (zum Teil auch unter der Erde) bekommen. In einigen Teilbereichen, das erläuterte Schneider, werden die Gebäude aufgrund des Geländeverlaufs optisch niedriger erscheinen. Die Häuser werden oben nicht offen sein, sondern bekommen begrünte Dächer. Ebenso ist vorgesehen, einen Teil der Fassaden zu begrünen. Die Begrünung ist unter anderem als Ausgleich für Bäume gedacht, die für das Vorhaben gefällt werden müssen. Erschlossen werden die Parkhäuser über die Adestraße. Dabei soll darauf geachtet werden, dass die zusätzlichen Fahrzeuge keine negativen Auswirkungen auf den Verkehrsfluss haben.

Die Bezirksbeiräte zeigten sich mit den Plänen zufrieden. „Wir müssen Porsche dankbar sein, dass die Firma neue Arbeitsplätze schafft und Parkhäuser baut“, sagte Karlheinz Schmid von der FDP. Etwas zurückhaltender reagierten die anderen Fraktionen. Sowohl die CDU als auch die SPD betonten, dass bei dem Bauvorhaben auf die klimatischen Gegebenheiten Rücksicht genommen werden müsse, die dortige Kaltluftschneise sei sehr wichtig. „Wir wollen keine Verschlechterung“, sagte Uwe Mammel von der SPD. Manfred Klima von der Porsche-Bauabteilung betonte, dass sich an der Qualität der Kaltluftschneise nichts ändern werde, dafür werde man nicht zuletzt mit baulichen Maßnahmen Sorge tragen. CDU-Sprecher Hartmut Brauswetter wollte wissen, wie das Planungsgebiet bei starkem Regen gegen Überschwemmungen geschützt wird. Manfred Klima antwortete, dass sowohl ein 6000 Kubikmeter großes Regenrückhaltebecken als auch die Dachbegrünung, die viel Regenwasser zurückhalte, Überschwemmungen vorbeugen sollen.