Wenn das Porto für Büchersendungen steigt, hat das auch Auswirkungen auf den Handel. Oder doch nicht? Wir haben uns in Buchhandlungen auf den Fildern umgehört.

Filder - Von Januar 2020 an müssen Buchhändler für Büchersendungen mehr zahlen: Das Porto steigt für kleine Sendungen von 1,20 auf 1,90 Euro und für große Sendungen von 1,90 auf 2,20 Euro. Doch was bedeutet das für die Buchhändler konkret?

 

Vaihinger Buchladen

Sonja Körner ist geteilter Meinung: „Es ist auf jeden Fall keine gute Nachricht für uns. Jedoch trifft es uns in Vaihingen nicht so stark, da wir die meisten Bücher privat austeilen“, sagt die Buchhändlerin, die im Vaihinger Buchladen arbeitet. Die meisten Bestellungen müssen nach Vaihingen, deswegen muss die Buchhändlerin nur selten zur Post. Außerdem holen viele Kunden ihre Bestellungen sogar persönlich ab. „Unsere Kunden kommen gerne in den Laden, um ein bisschen zu schmökern oder ein Schwätzchen zu halten. Deswegen müssen wir nur wenig Bücher verschicken“, sagt Sonja Körner. Ab und zu kommt sie aber um den Gang zur Post nicht herum. „Wenn wir Bücher an den Verlag zurückschicken müssen oder Kunden außerhalb von Vaihingen ein Buch bestellen, müssen wir das natürlich verschicken. Da werden die Portoerhöhungen auf jeden Fall spürbar.“

Buchhandlung Ebert

Auch Martina Ebert von der gleichnamigen Buchhandlung in Echterdingen sieht der Portoerhöhung gelassen entgegen: „Bei uns holen die meisten Kunden ihre Bücher direkt im Laden ab. Wir verschicken in Echterdingen nur wenige Bücher.“ Auch hier kommen die Kunden gerne vorbei und halten ein Pläuschchen. In der anderen Filiale der Buchhandlung Ebert in Möhringen sieht das jedoch anders aus: „Dort verschicken wir viel, vor allem an größere Abnehmer“, sagt Martina Ebert. Sie hat jedoch keine Angst, dass diese Kunden durch die höheren Portogebühren zu einem günstigeren Onlineanbieter wechseln. „Wir verlangen meistens oder nur dann Porto, wenn es in Relation mit der Bestellung steht. Außerdem wollen die Kunden, die bei uns bestellen, auch bei uns bleiben.“ Der eine oder andere Kunde sei schon mit der ausgedruckten Seite des Onlinehändlers Amazon mit Buchbeschreibung in den Laden gekommen. „Sie fragen dann, ob ich ihnen das Buch bestellen kann. Ich muss dann innerlich lachen, weil der Kunde ja schon auf der Amazonseite war und es dort hätte bestellen können. Wir freuen uns, wenn die Kunden zu uns kommen“, sagt Ebert.

Buchhandlung Albert Müller

Die Buchhandlung in Degerloch ist etwas stärker betroffen als die Kollegen. „Wir haben neben unserer Buchhandlung eine Bücherversandabteilung. Dass ab Januar die Portokosten höher werden, trifft uns hier schon“, sagt Jörg Schräpler von der Geschäftsleitung. Für die Kunden werden die Bücherbestellungen also teurer. „Wir müssen uns überlegen, wie wir das dann lösen“, sagt Schräpler. Von den Kunden aus der nahen Umgebung seien jedoch wenige von den Erhöhungen betroffen. „Die meisten Kunden holen auch bei uns ihre Bestellungen direkt im Buchhandel ab oder bekommen es von unserem Botendienst geliefert“, sagt Schräpler.