Der Warmbronner Verleger Ulrich Keicher wird mit dem Kurt-Wolff-Preis geehrt, der bedeutendsten Auszeichnung für unabhängige Verlage. War seine Arbeit anfangs auf das Randständige ausgerichtet, ist es längst ein Adelsschlag, bei ihm zu erscheinen.

Kultur: Stefan Kister (kir)

Stuttgart - Es ist schon eine Weile her, da zirkulierte über das Schriftstellerhaus in Stuttgart ein selbstironisch humorvoller Schüttelreim: Es sei ein Ort für nicht verlegte Dichter und nicht ganz dichte Verleger. Niemand weiß mehr genau, wer diesen Satz geprägt hat. Aber wenn man das „nicht ganz dicht“ mit Mut übersetzt, sich entgegen jeglichen ökonomischen Kalküls für das Unkonventionelle und Randständige einzusetzen, könnte man damit ganz gut das Lebenswerk Ulrich Keichers umschreiben.