Für das Großprojekt Stuttgart 21 arbeiten Mineure jahrelang unter der Stadt. Als Tunnelbauer kommt man dort hin, wo noch nie einer vorher war, sagt Georg Hofer in unserer Audio-Slideshow.

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Stuttgart - Georg Hofer gräbt sich seit 30 Jahren durch den Untergrund. Der Lärm, der Staub, die Enge unter der Erde sind für ihn Alltag, und stundenlang kein Tageslicht zu sehen macht ihm nichts mehr aus. Hofer ist Tunnelbauer, arbeitet seit zwei Jahren als Projektleiter für das Bahnprojekt Stuttgart-Ulm, Zwischenangriff Ulmer Straße.

Wie die meisten Mineure, die für das Großprojekt ein paar Jahre lang in Stuttgart arbeiten, kommt Georg Hofer, 50, eigentlich aus Österreich. Tunnelbau habe in dem Alpenland Tradition, sagt er, vielleicht, weil es dort so viele Berge gebe. Nach der Arbeitswoche fährt er zu seiner Familie in die Nähe von Linz, und jeden Montagmorgen wieder zurück. „Eine Tunnelbaustelle ist leider nie daheim vor der Haustüre“, sagt er in unserer Audioslideshow, „man lebt eigentlich mit den Baustellen mit, wo immer die auch sind“.

Im Tunnel bekommt Hofer von der Stadt über ihm nicht viel mit, aber er weiß, dass die Mineure und Tunnelbauer hier in der Öffentlichkeit stehen. „Es wird immer während den Bauarbeiten über eine Baustelle geschimpft“, sagt Hofer, „aber später, wenn fertig gebaut ist, können sich die Leute das gar nicht mehr anders vorstellen.“

Georg Hofer ist der elfte Protagonist in unserer Online-Porträt-Serie über Menschen aus der Region. In Bild und Tonaufnahmen erzählen Stuttgarter von dem, was sie tun, zeigen ihre Perspektive auf die Stadt. Ein Bestatter, ein Superheld, eine VfB-Anhängerin. Menschen, die nicht berühmt sind, vielleicht noch nicht einmal etwas Außergewöhnliches tun – und die diese Stadt gerade deshalb prägen, jenseits aller Klischees.

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