Unter seiner Führung hat sich die Tübinger Buchhandelskette Osiander zur viertgrößten in Deutschland entwickelt: Nun will Christian Riethmüller, 44, als Präsident ein Kapitel in der Geschichte des VfB mitschreiben.

Sport: Heiko Hinrichsen (hh)

Stuttgart - Christian Riethmüller ist einer von aktuell drei Geschäftsführern der Buchhandelskette Osiander und entstammt einer der bekanntesten Buchhandelsfamilien der Branche. In den vergangenen Jahren hat sich Riethmüller als Vater des Aufschwungs bei Osiander den Ruf eines Machers erworben: Denn unter der Leitung des glühenden VfB-Fans hat sich Osiander zur viertgrößten Buchhandelskette in Deutschland gemausert. Der 44-Jährige spielte einst als Torhüter unterklassig in Tübingen, ist zweifacher Familienvater, und ist „begeisterter Krimileser“, wie er sagt.

 

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Der Präsidentschaftskandidat des VfB hat bis 2002 bei Aldi gearbeitet und einst Betriebswirtschaftslehre studiert. Eine Buchhandelslehre hat er nicht absolviert, dennoch sei er ein bestens ausgebildeter Buchhändler, weil es in den ersten 18 Jahren seines Lebens in der Familie „kein anderes Thema als Osiander“ gegeben habe, wie er einst in einem Porträt unserer Zeitung verriet.

Riethmüller hielt sich lange zurück

In der Tübinger Innenstadt steht das Haupthaus von Osiander. Der Traditionsbuchhändler hat inzwischen rund 70 Filialen mit mehr als 700 Mitarbeitern. Schon Ende kommenden Jahres könnte die Zahl der Filialen 80 erreichen. Während der Vereinsbeirat des VfB die zwei finalen Präsidentschaftskandidaten aus ursprünglich zehn Bewerbern heraus filterte, hatte sich Riethmüller mit öffentlichen Statements zurückgehalten. Dennoch gilt er als kritischer Geist. Zuletzt fiel er mit seinen Ansichten bei der missglückten Mitgliederversammlung im Juli auf, als er mit einem energischen Beitrag sowohl den damals amtierenden Präsidenten Wolfgang Dietrich als auch den Aufsichtsrat kritisierte.