Er baut Mist, bekommt vom himmlischen Strafgericht eine zweite Chance, scheitert erneut: Für Regisseur Alexander Müller-Elmau ist Liliom im gleichnamigen Theaterstück von Ferenc Molnár das Beispiel einer ausweglosen Prägung durch Umwelt und Gesellschaft.

Esslingen - Eine zweite Chance? Das wär’s. Sein verpfuschtes Leben korrigieren. Oder zumindest alles etwas anders, etwas besser machen. Liliom bekommt in Ferenc Molnárs gleichnamigem Theaterstück diese Chance, genauer: wird zu ihr verurteilt – Liliom, der Vorstadt-Strizzi charmant, brutal, sich selbst im Weg. Als er die junge Juli schwängert und das Paar, das bald zu dritt sein wird, in prekärste Verhältnisse gerät, fühlt er zum erste Mal Verantwortung. Er wird ihr gerecht durch Ungerechtigkeit, nämlich einen Raubmord, dem er dann allerdings selbst zum Opfer fällt.