Nach dem späten Ausgleich zum 2:2 hält die Erfolgsserie der deutschen Nationalelf an. Doch vor allem der Gegner Frankreich wird mit Lob überhäuft. In dieser Form ist die Équipe tricolore ein Kandidat fürs WM-Finale.

Sport: Heiko Hinrichsen (hh)

Köln - Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat im Test-Länderspiel gegen Frankreich (2:2) ihre Serie an Spielen ohne Niederlage auf 21 Partien ausgebaut. Letztmals unterlag die Auswahl von Bundestrainer Joachim Löw im EM-Halbfinale 2016 mit 0:2 gegen die Équipe Tricolore. Mehr Spiele ohne Niederlage nacheinander gab es nur von 1978 bis 1980 unter Jupp Derwall (23 Spiele) und von 1996 bis 1998 unter Berti Vogts (22 Spiele). Den Allzeit-Rekord könnte die DFB-Auswahl beim Test gegen Brasilien am 27. März in Berlin einstellen, wenn gegen Spanien am 23. März in Düsseldorf auch nicht verloren wird.

 

Hier die Pressestimmen zum 2:2 gegen Frankreich:

Süddeutsche Zeitung Ein Fest für Löws Fehlerkultur, nämlich den Mut zum Makel, um hinzuzulernen für die seriöse Prüfung nächsten Sommer in Russland. Zur mentalen Beflügelung spielten die Deutschen am Dienstag schon einmal in den künftigen WM-Trikots und mit dem WM-Ball, was Löws Prüflingen aber Gewissensbisse bereitet haben könnte, denn wie soll man Fehler machen und sich zugleich für einen der limitierten Plätze im WM-Kader empfehlen?

Frankfurter Allgemeine Zeitung Das Duell mit der Equipe Tricolore am Dienstag in Köln war eine Erinnerung daran, dass anderswo auch guter, und manchmal vielleicht sogar besserer Fußball gespielt wird als im Land des Weltmeisters. Es wäre keine Überraschung, wenn das technisch brillante, bisweilen rasante und dabei ausgesprochen breit aufgestellte Team von Didier Deschamps im nächsten Jahr in Russland ein Wörtchen um den WM-Titel mitreden würde.

Bild-Zeitung Unschlagbar. Nicht mal Frankreich schafft Jogi. Bis zur 93. Minute schien die Erfolgs-Serie unserer Nationalelf gerissen zu sein. 1:2 gegen Frankreich, erste Pleite nach 20 Spielen? Non! Der Gladbacher Lars Stindl rettet das perfekte Länderspiel-Jahr. 2:2. Eines steht nach dem Spiel fest: Diese Franzosen hätten wir bei der WM am liebsten erst im Finale.

Die Welt Beim Länderspiel gegen Frankreich war die deutsche Nationalmannschaft bärenstark. Dabei fehlten die Stammkräfte. Bundestrainer Joachim Löw kann sich im Prinzip zurücklehnen und seinen Spielern beim Werden zusehen.

L’Équipe Nationaltrainer Didier Deschamps ist insgesamt sehr „sehr stolz“ auf seine Spieler nach dem 2:2 in Deutschland. Einem Ergbnis, das allerdings „ein bisschen zerknittert“ daher kommt. In Köln zeigt sich vor allem der zweifache Torschütze Alexandre Lacazette, der zuletzt nur durchschnittlich spielte, äußerst effektiv.