In London wird am Mittwoch Prinz George getauft. Seine Eltern Kate und William brechen bei der Feier erneut mit vielen königlichen Konventionen – sowohl in Bezug auf die Gästeliste, als auch bei der Auswahl der Taufpaten.

London - Es ist ein schwieriger Spagat: Einerseits soll es eine „intime Familienangelegenheit“ werden, aber andererseits will die ganze Welt zuschauen, wenn am Mittwoch Prinz George, der Sohn von Prinz William und seiner Frau Kate, in London getauft wird. Der Kompromiss, den der Kensington Palace, das Büro von William, gefunden hat, um es beiden Seiten recht zu machen, lautet: Die Zeremonie findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, aber hinterher gibt es ein offizielles Foto für die Presse. Die Entscheidung verrät die Handschrift von Prinz William. Die Nummer Zwei der britischen Thronfolge wacht über die Privatsphäre seiner Familie, weiß aber natürlich, dass er den Medien nicht völlig entkommen kann.

 

William ist fest entschlossen, die Zügel nicht aus der Hand zu geben, wenn es um ihn, seine Frau oder seinen Sohn geht. Dazu ist er auch bereit, mit konventionellen Erwartungen oder dem Hofprotokoll zu brechen. Er hat das in der Vergangenheit bewiesen – nicht zuletzt, indem er eine Bürgerliche geheiratet und die Gästeliste der Hochzeit radikal umgeschrieben hat – und er demonstriert diese Unabhängigkeit auch bei der Taufe des Thronerben.

Nur 60 Gäste haben Platz in der Kapelle

Schon der Ort der Zeremonie ist unüblich. William selbst, sein Vater und viele andere Vorfahren wurden im Musiksaal des Buckingham Palastes getauft. Klein-Georgie dagegen soll in der kleinen Königlichen Kapelle im St-James-Palast in die Gemeinschaft der Anglikanischen Kirche aufgenommen werden. Der Grund dafür mag die intime Atmosphäre der Kapelle sein: Sie ist kein Ort für Großereignisse. Nur rund 60 Gäste, hört man, sollen eingeladen sein, und selbst Verwandte wie Prinzessin Anne, Williams Tante, sind nicht mit dabei.

Statt der üblichen Hocharistokratie und den Mitgliedern anderer Königshäuser werden nur die engste Familie und Freunde des Paares den Augenblick bezeugen können. Und die Hebammen des St-Mary-Hospitals, von denen sich Kate so gut versorgt wusste. Eingeladen ist auch Cressida Bonas, die Freundin von Prinz Harry, was darauf hindeutet, dass die beiden auf den Ehehafen zusteuern. Aber noch hat sich die 24-Jährige nicht entschieden, ob sie sich wirklich ins Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit begeben will.

Taufpate wird ein Studienfreund von Kate und William

Auch bei der Auswahl der Taufpaten haben Kate und William die royalen Gepflogenheiten ignoriert. Zu Williams eigenen sechs Paten gehört niemand ohne Titel. Es ist Tradition im Hause Windsor, dass die Paten eines Neuankömmlings aus der Hocharistokratie ausgewählt werden. William und Kate dagegen wollen nicht irgendeinen Verwandten vom Kontinent, zu dem sie keine Beziehung haben. Stattdessen haben sie enge Freunde gebeten, Georges Taufpaten zu werden. Wie etwa Fergus Boyd, ein Studienfreund von Kate und William, der dabei war, als der Prinz erstmals seine große Liebe traf. Das war bei einer Modenschau an der schottischen Universität von St. Andrews. Seine Königliche Hoheit saß in der ersten Reihe, als Kate sich in einem Negligé aus schwarzer Spitze auf dem Laufsteg präsentierte. „Mein Gott, die ist heiß“, flüsterte William seinem Freund Fergus zu. Wenig später zogen alle drei in eine Wohngemeinschaft.