Die Enthüllung der Statue von Prinzessin Diana im „Sunken Garden“ von Kensington Palace steht unter besonderen Vorzeichen. Die ganze Welt sieht hin, wenn die Brüder William und Harry aufeinander treffen.

Freizeit und Unterhaltung: Theresa Schäfer (the)

London - Als Prinz William und Prinz Harry vor Jahren dem Bildhauer Ian Rank-Broadley den Auftrag erteilten, eine Statue von ihrer verstorbenen Mutter Diana anzufertigen, hätten sie vermutlich selbst nicht geahnt, unter welchen Umständen sie diese im Sommer 2021 enthüllen würden. Die Beziehung der Brüder war immer eng gewesen, vor allem, seit sie 1997 ihre Mutter bei einem tragischen Autounfall verloren.

 

Doch jetzt ist ihr Verhältnis – freundlich ausgedrückt – angespannt und die Enthüllung der Statue im „Sunken Garden“ von Kensington Palace am Donnerstag, Prinzessin Dianas 60. Geburtstag, steht unter besonderen Vorzeichen. Die ganze Welt sieht hin, wenn die Brüder bei der Zeremonie aufeinander treffen. Wird es ein Zeichen der Versöhnung geben? Oder werden die „sich bekriegenden Brüder“ (um das Boulevardblatt „Sun“ zu zitieren) auseinander gehen, ohne ihren Zwist beizulegen?

William zeigt die Statue seinen Kindern vorab

Dianas Statue soll im engsten Kreis enthüllt werden – William und Harry werden dort sein, der Bildhauer Ian Rank-Broadley und „enge Familienmitglieder Dianas“, wie es von Seiten des Buckingham Palace heißt. Harry kam am Freitag nach Großbritannien und begab sich in Frogmore Cottage erst einmal in Corona-Selbstisolation. Seine Frau Meghan blieb mit den Kindern in den USA – die neugeborene Lilibet Diana ist erst wenige Wochen alt. Offenbar wird auch Herzogin Kate fehlen. William, berichtet der „Daily Telegraph“ soll seinen Kindern die Statue ihrer Großmutter vorab ganz allein gezeigt haben.

Der „Daily Telegraph“ will auch erfahren haben, dass es ein „privates Treffen“ zwischen den Brüdern im Anschluss an die Zeremonie geben wird. Aber vermutlich wird es mehr als ein Gespräch brauchen, um das Geschirr, das im Streit rund um Harrys und Meghans Rückzug aus der Gruppe der „Working Royals“ zerbrochen wurde, zu kitten.

Die Vorwürfe von Harry und Meghan taten weh

Für den britischen Boulevard sind die Schuldigen ausgemacht: Harry und seine Frau Meghan, die im Interview mit Oprah Winfrey schwere Vorwürfe gegen das britische Königshaus und die Familie Windsor erhoben hatten. Meghan warf einem nicht näher genannten Familienmitglied Rassismus vor. Außerdem sei ihr nicht geholfen worden, als sie mit schweren Depressionen bis hin zu Suizidgedanken gekämpft habe. Damit nicht genug legte Harry in weiteren Gesprächen nach und kritisierte unter anderem den Erziehungsstil seines Vaters, Prinz Charles.

Dagegen stehen aus London Vorwürfe im Raum, Herzogin Meghan habe Palastmitarbeiter schlecht behandelt und eine Atmosphäre von Angst und Einschüchterung erzeugt, als sie noch in Großbritannien lebte.

Dabei hatte es im Anschluss an Prinz Philips Beisetzung im April Hoffnungen gegeben, die Brüder könnten sich wieder zusammenraufen. TV-Bilder zeigten, wie Harry und William nach dem Trauergottesdienst auf Schloss Windsor gemeinsam die Kirche verließen. Zwei Stunden sollen die beiden später mit Williams Ehefrau Kate und Vater Charles zusammengesessen haben, um ein klärendes Gespräch zu führen.

Gab es gar keinen Friedensgipfel?

Doch nun berichten britische Blätter, einen solchen Friedensgipfel habe es nie gegeben. William und Kate hätten keinen Sinn darin gesehen, mit Harry zu reden. Die Cambridges befürchten offenbar, dass Details aus privaten Gesprächen vom „Team Sussex“ an die Öffentlichkeit getragen werden. Ganz unbegründet ist diese Befürchtung wohl nicht: Auch nach dem Oprah-Winfrey-Interview fanden sich kleine Häppchen aus persönlichen Gesprächen zwischen den royalen Lagern plötzlich im US-Frühstücksfernsehen wieder.

Sollte dieser England-Besuch nicht die große Versöhnung von Harry und dem Rest der Familie bringen, besteht laut „Sunday Mail“ weiter Grund zur Hoffnung: Die Queen, so schreibt das Blatt, wolle Harry und Meghan zu ihrem „Platinum Jubilee“, dem 70. Jahrestag ihrer Thronbesteigung im kommenden Jahr einladen - die Königin reiche dem Paar den „Friedenszweig“.