Ein interner Untersuchungsbericht der BBC kommt zu einem brisanten Schluss. Demnach wurden rund um das legendäre TV-Interview mit Prinzessin Diana Standards verfehlt – und diese Verfehlungen zu vertuschen versucht.

London - Die BBC hat rund um ein legendäres Fernsehinterview mit Prinzessin Diana 1995 ihre Standards verfehlt und versucht, das Fehlverhalten zu vertuschen. Zu diesem Schluss kommt ein interner Untersuchungsbericht, den der britische Sender am Donnerstag veröffentlichte.

 

Reporter Martin Bashir habe die damalige Ehefrau von Thronfolger Prinz Charles und deren Bruder Charles Spencer belogen und irregeführt, indem er ihnen gefälschte Kontoauszüge vorlegte. Damit erweckte er zu Unrecht den Eindruck, Menschen wären bezahlt worden, Informationen über Diana preiszugeben.

Das Gespräch erschütterte die Monarchie

Mit dem im November 1995 ausgestrahlten Gespräch hatte Diana die britische Monarchie erschüttert. Dabei sprach sie ungewöhnlich offen über die Untreue ihres Mannes Charles und ihre eigenen psychischen Probleme. „Wir waren zu dritt in dieser Ehe, deswegen war es ein bisschen eng“, sagte Diana in die Kamera - ein unerhörter Tabubruch. Kurz darauf reichte der älteste Queen-Sohn die Scheidung ein.

Der Sender entschuldigte sich. „Das waren inakzeptable Fehler“, sagte BBC-Aufsichtsratschef Richard Sharp. Es sei kein Trost, dass es sich um Fehler aus der Vergangenheit handle. „Die BBC muss die höchstmöglichen Standards einhalten“, betonte Sharp.