Das Private ist politisch, heißt es so schön, und die Akte Trierweiler – Hollande zeigt mal wieder: es stimmt. Der Präsident ließ im Januar per Communiqué mitteilen, dass die neunjährige Beziehung zu der Journalistin beendet sei. Zwei Wochen vorher hatte das Klatschmagazin „Closer“ seine zu dem Zeitpunkt offenbar schon mehrere Monate dauernde Liaison zu der französischen Schauspielerin Julie Gayet anhand entlarvender Fotos ans Tageslicht gebracht.

 

Ziemlich peinlich für Hollande, arg demütigend für Trierweiler. Lange Zeit ließ die Betrogene die öffentliche Schlammschlacht schweigend über sich ergehen, nun schlägt sie zurück. Auge um Auge, Zahn um Zahn, demütigst du mich, demütige ich dich. Vielleicht nicht die feine englische Art, aber die hat sich Trierweiler in neun Jahren an der Seite von Hollande leider auch nicht abgucken können.

Das Bild, das sie von ihrem Ex-Partner zeichnet, ist das eines kaltherzigen Machtmenschen. Das passt zu dem Eindruck, den er durch seinen privaten Schiffbruch vermittelt. Bei François Hollande scheint es sich um einen skrupellosen, nicht integeren Menschen zu handeln, der jegliche Empathie vermissen lässt. Möchte man so einen charakterlosen Menschen als Staatsoberhaupt? Mais non, Monsieur. (Simone Höhn)