Es ist wie so oft bei Utopisten: Ihre Ziele mögen ehrenwert sein, während die Umsetzung der Ziele gänzlich unrealistisch ist. In diesem Fall wäre sie sogar gefährlich. Wer kann in einer Welt, in der Menschen wie Donald Trump oder Kim Jong-Un hochgerüstete Armeen befehligen, ernsthaft die Abschaffung der Bundeswehr fordern? Nur jemand, der sich keine Gedanken um die Konsequenzen machen muss. Die Bundeswehr ist notwendig, man könnte sagen: Sie ist ein notwendiges Übel, so lange es Machthaber und Staaten gibt, die Krieg führen. Wären die Amerikaner 1941 Radikal-Pazifisten gewesen, hätte Hitler gewonnen und damit jede Form von Pazifismus vom Planeten gefegt.

 

Es ist richtig, Fehlentwicklungen zu kritisieren. Rechtsradikale in der Armee auszusortieren. Auslandseinsätze zu hinterfragen. Erhöhte Wachsamkeit ist wichtig in Zeiten, in denen Deutschland von allen Seiten aufgefordert wird, die Militärausgaben zu erhöhen. Weder richtig noch wichtig ist, gegen Musiker in Uniform zu protestieren. Dieser aktionistische Populismus wird niemanden sensibilisieren, nichts bewirken – und schon gar nicht wird er dazu führen, dass die Welt ein bisschen friedlicher wird.