Die EnBW hat damit begonnen, die geplanten Atommüll-Transporte auf dem Neckar zu testen. Die Verschiffung der Brennelemente aus dem Kernkraftwerk Obrigheim ins Zwischenlager Neckarwestheim wird mit leeren Castor-Behältern geprobt.

Obrigheim/Neckarwestheim - Der Energieversorger EnBW hat am abgeschalteten Kernkraftwerk Obrigheim erstmals einen Probelauf für den umstrittenen Transport von Castorbehältern auf dem Neckar gestartet. Für diesen sogenannten Funktionstest sollen zwei fabrikneue Castoren - das sind Transportboxen für radioaktives Material - auf ein Schiff verladen werden. Die Castoren werden im Schubverband transportiert: Das heißt, dass das Transportschiff von einem Schubboot manövriert wird. Die Behälter werden in das 50 Kilometer entfernte Zwischenlager des Kernkraftwerks Neckarwestheim (Kreis Heilbronn) gebracht. Dort soll dann entladen werden.

 

Hintergrund des am Montag begonnenen Probelaufs ist die geplante Verlagerung von 15 Castorbehältern mit 342 abgebrannten Brennelementen aus Obrigheim nach Neckarwestheim. Die Castoren sind für den Test komplett leer. Um jedoch ihr Gewicht inklusive der Brennstäbe zu simulieren, werde entsprechend zusätzlicher Ballast auf das Schiff geladen, hieß es. Der Probelauf soll mehrere Tage dauern.

Durch die Verlagerung sei kein neues Zwischenlager in Obrigheim nötig

Der echte Transport der Brennelemente, die sich noch in Obrigheim befinden, muss vom zuständigen Bundesamt für kerntechnische Entsorgungssicherheit (BfE) noch genehmigt werden. Die Erlaubnis wird in diesem Jahr erwartet. Geplant ist dann, die Brennstäbe in fünf einzelnen Transporten mit jeweils drei Behältern zu verschiffen.

Durch die Verlagerung sei kein neues Zwischenlager in Obrigheim nötig, begründete die EnBW seinerzeit ihre Entscheidung. Außerdem könne damit der Rückbau des Meilers noch rascher vonstatten gehen.