Ursula von der Leyen steht in der Zwischenbilanz bei der Bundeswehr blank da. In weltpolitisch schwierigen Zeiten legt die Verteidigungsministerin ein gefährlich langsames Tempo vor, kritisiert Bärbel Krauß.

Politik/Baden-Württemberg : Bärbel Krauß (luß)

Berlin - Wahrscheinlich ist die in alle Einzelteile zerlegte „Gorch Fock“ mit dem jüngsten Beschluss von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen aus der schwersten See heraus. Die Sanierung des Segelschulschiffs soll vorerst weitergehen, mindestens bis es wieder schwimmfähig ist. Da schon jetzt achtzig Millionen Euro verbaut sind, wird die Summe, deren Verschleuderung man noch vermeiden könnte, mit jedem Tag kleiner, während die Chancen wachsen, dass auf dem Schiff irgendwann wieder Kadetten ausgebildet werden. So fatal die Vorgeschichte ist, in der exorbitante Kostensteigerungen, Korruptionsverdacht, Schlamperei und vielleicht sogar Täuschungsabsichten bei militärischen Behörden eine skandalöse Mischung bilden, ist die Entscheidung doch richtig. Es geht nicht um irgendein Schiff. Der Segler ist ein beliebter Botschafter der Bundeswehr und der Bundesrepublik, und das bereits investierte Kapital ist ebenfalls ein starkes Argument.