Trotz Umweltschutzbewegungen auf dem Vormarsch: Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt geht davon aus, dass der Flugverkehr massiv zunehmen wird.

Stuttgart - Die Zahl der Flugpassagiere weltweit wird sich in den kommenden 20 Jahren mehr als verdoppeln, die Zahl der Flüge jährlich zunehmen und die  Passagiermaschinen werden deutlich mehr Menschen an Bord haben. Diese Prognose veröffentlichte das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) am Montag. Die Forscher berücksichtigten dabei Flughafenkapazitäten und Flottenentwicklung. 

 

Die Passagierzahlen werden laut DLR-Prognose von rund vier Milliarden im Jahr 2016 auf über 9,4 Milliarden 2040 steigen. Die Zahl der Flüge wachse dabei von 35,5 Millionen auf etwa 53 Millionen im selben Zeitraum - das entspreche einer jährlichen Steigerung von 1,6 Prozent. Die Forscher erwarten daher den vermehrten Einsatz größerer Maschinen zur Vermeidung von Kapazitätsengpässen. In 20 Jahren dürften ihrer Prognose zufolge im Schnitt 179 Passagiere pro Flug an Bord sein, 2016 waren es 111 Fluggäste.

„Trotz der enormen Steigerungen im weltweiten Flugverkehr und dem vermehrten Einsatz größerer Flugzeuge erwarten wir, dass 2040 rund 255 Millionen Passagiere aufgrund von Kapazitätsengpässen nicht bedient werden können“, erklärte Marc Gelhausen vom DLR-Institut für Flughafenwesen und Luftverkehr in Köln. „Das entspricht mehr als dem gesamten deutschen Passagieraufkommen im Jahr 2018 oder drei Prozent des weltweit prognostizierten Luftverkehrs im Jahr 2040.“ 

Am stärksten betroffen von Kapazitätsengpässen werden in Zukunft Drehkreuze wie etwa London-Heathrow sein, erklärte das DLR. Dabei verschiebe sich der Schwerpunkt solcher Engpässe bis 2040 Richtung Asien. Dann werden laut Prognose sechs der zehn am stärksten betroffenen Flughäfen in Asien liegen und drei in den USA, darunter Atlanta.