Himbeer-Avocado, Orange-Passionsfrucht oder Apfel-Limette: Das schnöde Mineralwasser aus den beliebten Trinkbrunnen in Bad Cannstatt kann von 2017 an in verschiedenen Geschmacksrichtungen abgezapft werden.

Bad Cannstatt - Höchst innovative Technik macht das Ganze möglich: Vom kommenden Jahr an können die Cannstatter ihren Durst an allen 15 Brunnen im Stadtbezirk nicht mehr nur mit schnödem Mineralwasser stillen. Sechs Geschmacksrichtungen sollen etwas Pep in die Sache bringen und dem größten Stuttgarter Stadtbezirk neue Attraktivität bei Touristen sichern. In der jüngsten Sitzung des Bezirksbeirats wurde das Projekt erläutert.

 

Wissenschaftler der Uni Hohenheim waren beteiligt

Die Stadtverwaltung hat das Konzept in Kooperation mit einem bekannten Hersteller von Trinkwassersprudlern sowie dem Zweckverband Bodensee-Wasserversorgung entwickelt. Wissenschaftler der Universität Hohenheim, Abteilung Lebensmittelwissenschaft und Biotechnologie, haben die Grundlagenforschung betrieben. Ähnlich wie bei den Trinkwassersprudlern, die es für den Hausgebrauch gibt, soll es für die Brunnen Geschmackszusätze in Sirupform geben. Der Clou: diese werden mit Hilfe von Einsätzen, die über die Wasserhähne gestülpt werden, dem Mineralwasser direkt zugeführt.

„In allen Brunnen werden Sirupspender installiert. Über dünne Schläuche wird der süße Zusatz zu den Manschetten gepumpt“, erklärt Manfred Hummler vom Tiefbauamt. Hat der Brunnen mehrere Hähne, soll es jeweils verschiedene Geschmacksrichtungen zur Auswahl geben. Geplant sind Bier, Cola, Fanta aber auch so exotische Mischungen wie Himbeer-Avocado, Orange-Passionsfrucht und Apfel-Limette. Gibt es nur einen Hahn, wie beispielsweise bei den Brunnen am Klösterle oder an der Kellerbrunnengasse, wird es im Vorfeld eine Bürgerbeteiligung geben, bei der die Menschen für ihren Lieblingsgeschmack abstimmen dürfen. „Es ist auch vorstellbar, diesen alle sechs Monate zu wechseln“, erklärt der Biotechnologe Bertram Schmieckeren von der Uni Hohenheim. Dies sei technisch kein Problem.

Schilder in neun Sprachen über jedem Hahn

Wer künftig seinen Durst auf besondere Art und Weise an den beliebten Cannstatter Brunnen stillen möchte, muss also nur den entsprechenden Knopf drücken und das Mischgetränk läuft in Glas oder Flasche. „Damit es zu keiner Verwechslung kommt, informieren Schilder in neun Sprachen, die an jedem Hahn, angebracht werden, über die jeweilige Geschmacksrichtung“, sagt Hummler. Man gehe davon aus, dass das innovative Projekt nicht nur bei Kindern gut ankommen werde, sondern bei Menschen aller Altersgruppen.

April, April
Keine Sorge, liebe Leser! Das beliebte Cannstatter Mineralwasser bleibt selbstverständlich, wie es ist. Diese Geschichte über die geplanten Geschmackszusätze haben wir natürlich frei erfunden.