Abseits des roten Teppichs lauern Fettnäpfchen, manchmal sogar Abgründe. Wir spüren sie auf. Heute: die Musiker Robbie Williams und Jimmy Page hegen eine Nachbarschafts-Fehde, die an Spießbürgerlichkeit kaum zu überbieten ist.

London - Mein Haus, mein Grundstück, meine Kiesauffahrt – merke: die Engstirnigkeit steigt proportional zur Besitzanhäufung. Ein bilderbuchreifes Beispiel dafür geben die Musiker Robbie Williams (42) und Jimmy Page (72) ab. Seit 2013 sind die beiden Nachbarn in West-London. Robbie Williams kaufte sich damals ein Zig-Millionen-teures Anwesen direkt neben der Villa der Led-Zeppelin-Legende. Doch anstatt bierseliger Grillabende in Nachbars Garten gab es schon bald negative Schwingungen. Page hatte offenbar etwas gegen Williams Renovierungspläne. Medien berichteten, er habe Angst, dass durch die Bauarbeiten Vibrationen entstehen, die sein Haus beschädigen könnten. Dazu muss man wissen, dass Page in einem denkmalgeschützten Turmhaus aus dem 19. Jahrhundert wohnt. Außerdem wollte er offenbar nicht, dass Williams ihm durch irgendwelche Baumaßnahmen auf das Grundstück spannen könne.

 

Rock-’n’-Roll geht anders

Man kennt das ja: ist im nachbarschaftlichen Verhältnis erst einmal der Wurm drin, fühlt man sich bald im eigenen Zuhause wie ein Ausgestoßener. Auch Robbie Williams gab Absurdes zu Protokoll: einem italienischen Radiosender erzählte er, dass Page stundenlang in seinem Auto liegen würde und mit seinem Handy den Lautstärkepegel der Renovierungsarbeiten protokollieren würde. Einmal soll er sogar im Garten auf der Lauer gelegen haben – schlafend. Rock-’n-’Roll geht anders! Wir hätten einen verwegenen Vorschlag für Robbie Williams: alle Fernseher aus dem Fenster in Nachbars Garten werfen, rohe Eier gegen die Scheiben donnern, eine Horde Wildschweine über die Rosenbeete jagen. Der Stairway to heaven wäre ihm vermutlich sicher.