Lukmann Lawall hat in Konstanz einen Job, eine Wohnung und eine Heimat gefunden. Trotzdem wird der Nigerianer abgeschoben. Sein Chef, der Konzilswirt, ist stinksauer – vor allem auf seinen Parteifreund, den Innenminister.

Baden-Württemberg: Eberhard Wein (kew)

Konstanz - Zwei Polizisten stehen in der Küche, zwei Polizisten inspizieren den Keller: Als der Konstanzer Konzilswirt Manfred Hölzl vor einer Woche morgens in seinen Betrieb kommt, wirkt es fast wie eine Polizeirazzia in dem altehrwürdigen Gebäude. Doch es ist nur der Versuch einer Abschiebung. Lukmann Lawall, 33 Jahre alt, seit drei Jahren beim Konzil im Veranstaltungsbereich als Vollzeitkraft beschäftigt, soll in sein Heimatland Nigeria zurück. Doch er hat sich wegen einer Erkältung für zwei Tage krankgemeldet. Die Beamten finden ihn an seiner Wohnanschrift. In Handschellen wird er abgeführt, nach Stuttgart gebracht. Einen Tag später ist er bereits in Lagos.