Am Montagabend fand nach langer Pause die 564. Montagsdemonstration auf dem Schillerplatz statt. So lief der Protest in Stuttgart nach der Corona-Pause ab.

Stuttgart - Nach fast einen halben Jahr Pause fand am Montagabend in der Stuttgarter Innenstadt die 546. Montagsdemonstration gegen das Bahnprojekt Stuttgart-21 statt. Nach Angaben des Veranstalters demonstrierten am Abend zirka 300 Menschen. Dabei ging es den Demonstrierenden aber nicht nur um das Bahnprojekt. Auch andere politische und kulturelle Themen wurden bei der Kundgebung auf dem Schillerplatz diskutiert. Beispielsweise die Wohnungspolitik oder der Standort der Skulptur „S21. Das Denkmal – Chroniken einer grotesken Entgleisung“ von Peter Lenk, die derzeit vor dem Stadtpalais steht, wo der Demonstrationszug dann auch endete.

 

Dass die Montagsdemonstrationen nun wieder stattfinden, hängt laut Christa Schnepf vom Demo-Team mit der sinkenden Inzidenzzahl in Stuttgart zusammen. „Es war uns immer wichtig Rücksicht zu nehmen, vor allem auch auf das Publikum.“ Und der Moderator des Abends Michael Becker ergänzt: „Auch wenn es erlaubt war, uns war einfach das Infektionsrisiko zu hoch.“

Demonstrationen im Netz

Untätig waren die Veranstalter seit der letzten Demonstration im Dezember aber nicht. „Wir haben montags in dieser Zeit immer online demonstriert“, erklärt Schnepf. Neben den Montagsdemonstrationen gab es aber auch andere Aktionen, die in dieser Zeit stattfanden: „Es gab Video-Reden, einen Halbflashmob vor drei Wochen, und viele Aktionen des Aktionsbündnis“, so Michael Becker.

Von Seiten der Demonstrierenden gibt es am Abend großes Lob für dieses virtuelle Engagement: „Ich bin voller Bewunderung für die Menschen, dass sie diese Online-Geschichten auf die Beine gestellt haben“, so beispielsweise eine Frau aus Korntal. Und auch die Veranstalter können den Online-Veranstaltungen einige positive Aspekte abgewinnen: „Unsere Reichweite war so natürlich viel größer, weil man mehr Regionen erreichen konnte“, so Christa Schnepf.

Dennoch sind sich die fast 300 Anwesenden am Montagabend einig, dass sie am Ende alle froh sind, heute wieder vor Ort demonstrieren zu können: „Es ist toll, denn diese Demonstrationen sind ja auch ein soziales Event“, so Schnepf abschließend.