Tausende haben trotz Beschränkungen in der tschechischen Hauptstadt gegen die von der Regierung ergriffenen Maßnahmen gegen die Pandemie demonstriert. Es kam zu chaotischen Szenen: 10 Polizisten wurden verletzt.

Prag - Bei Protesten gegen die Anti-Corona-Maßnahmen der tschechischen Regierung hat es am Sonntag in Prag Ausschreitungen gegeben. Die Polizei setzte Wasserwerfer und Tränengas gegen die Demonstranten ein, fast 20 Polizisten wurden verletzt. Trotz Beschränkungen hatten sich tausende Demonstranten versammelt und nach Angaben von Prags Polizeichef Tomas Lerch die Polizisten „grundlos“ angegriffen. Rund 50 Menschen seien festgenommen worden.

 

Unter den Demonstranten in der Altstadt, die den Rücktritt von Gesundheitsminister Roman Prymula forderten, befanden sich der Polizei zufolge zahlreiche radikale Fußballfans. Prymula warf den Demonstranten vor, mit ihrem Verhalten „hunderte Neuinfektionen“ provoziert zu haben.

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Tschechien war zuletzt rapide gestiegen. Am Freitag war mit 11.105 neuen Fällen ein Rekordwert binnen 24 Stunden erreicht worden. In dem EU-Mitgliedstaat mit seinen 10,7 Millionen Einwohnern wurden bislang mehr als 170.000 Coronavirus-Infektionen und mehr als 1400 Todesfälle registriert.