Anfang März hat ein 40-Jähriger seine Ex-Freundin in einem Casino in Fellbach mit einem Messer angegriffen. Nun muss er sich vor dem Landgericht Stuttgart wegen versuchten Mordes verantworten.

Stuttgart - Die Anklage lautet auf versuchten Mord in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung: Ein 40-Jähriger muss sich seit Freitag vor dem Stuttgarter Landgericht verantworten, weil er versucht haben soll, seine Ex-Freundin mit einem Messer zu töten.

 

Die Messerklinge brach ab

Nach Darstellung der Staatsanwaltschaft ist der Angeklagte an einem Abend Anfang März diesen Jahres gegen 23 Uhr in ein Spielcasino in Fellbach gegangen, in dem seine ehemalige Freundin arbeitete. Die Frau sei arglos hinter der Theke gestanden, als der Mann ihr unvermittelt Pfefferspray ins Gesicht sprühte, sie an den Haaren zog und auf sie einschlug. Den Ermittlungen zufolge floh die Frau auf die Toilette, doch der Angeklagte folgte ihr und stach mit einem Steakmesser, dessen Klinge sechs Zentimeter lang war, mehrfach auf die linke Seite des Oberkörpers seines Opfers ein – bis die Klinge abbrach, so der Staatsanwalt bei der Verlesung der Anklageschrift. Der Frau sei es daraufhin gelungen, in einen anderen Raum zu entkommen, wo sie sich mit aller Kraft gegen die Tür gestemmt habe, sodass ihr Ex-Freund nicht hereinkam und schließlich flüchtete.

Trennung als Grund für die Tat?

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der 40-Jährige seine Ex-Freundin töten wollte, weil sie sich von ihm getrennt hatte. Die teilweise bis zu sechs Zentimeter tiefen Schnitt- und Stichwunden der Frau mussten operativ in einem Krankenhaus versorgt werden. Der Täter war wenige Tage nach der Tat im März von der bayerischen Polizei in der Nähe von Rosenheim aufgespürt worden, nachdem das Nummernschild seines Fahrzeugs in Bayern von einem Kennzeichen-Scan erfasst worden war. Verdeckte Fahnder nahmen ihn daraufhin an einer Autobahn fest. Die Ermittler vermuteten damals, dass sich der Kosovare hatte absetzen wollen. Er sitzt seit seiner Verhaftung in Untersuchungshaft. Die Verhandlung soll am 13. September fortgesetzt werden, es sind mehrere Termine angesetzt.