Ein 28-jähriger Mann handelt mit gefälschten Trikots der nigerianischen Nationalmannschaft.

Weil der Stadt - Ein Hauch der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 wehte kürzlich durch das Leonberger Amtsgericht. Diese hatte nicht nur für die deutsche Nationalmannschaft unangenehme Konsequenzen, sondern auch für einen 28-jährigen Weil der Städter. Die Staatsanwaltschaft warf ihm vor, zwischen Juni und August vergangenen Jahres über die OnlinePlattform Ebay Handel mit gefälschten Trikots der Nationalmannschaft von Nigeria getrieben zu haben. Er habe 16 Trikots aus unbekannter Quelle mit dem Logo des Sportartikelherstellers Nike zu Preisen zwischen 60 und 74 Euro verkauft, die einen tatsächlichen Materialwert von maximal 15 Euro gehabt hätten. Der Schaden: knapp 900 Euro. Die Anklage lautete auf gewerbsmäßigen Betrug in 16 Fällen und Verstoß gegen das Markengesetz.

 

„Ich wollte damit meinen Urlaub finanzieren“

Der 28-Jährige räumte die Vorwürfe ein. „Ich wollte damit meinen Urlaub finanzieren“, erklärte der junge Mann. Der gelernte Maler und Lackierer sagte, er habe sich bemüht, den Schaden wieder gutzumachen. Elf der 16 Käufer habe er den vollen Kaufpreis zurückgezahlt, vier hätten auf sein Schreiben nicht geantwortet. Bei einem Käufer werde derzeit versucht, die Adresse zu ermitteln. Auf die Spur des Angeklagten war die Polizei gekommen, weil einer Käuferin die Fälschung auffiel und sie Anzeige erstattete.

Die Staatsanwältin forderte eine Bewährungsstrafe von zehn Monaten für den Angeklagten. Er habe zwar ein Geständnis abgelegt und den Schaden, der mit 900 Euro nicht allzu hoch sei, teilweise wieder gutgemacht. Gegen ihn spreche jedoch, dass er gleich 16 Taten begangen habe und vorbestraft sei. Mit neun Monaten auf Bewährung blieb Amtsrichter Thomas Krüger knapp unter dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Er verhängte zudem 40 Stunden gemeinnützige Arbeit gegen den 28-Jährigen. Auffällig sei, dass die 16 Taten in knapp 40 Tagen begangen worden seien und der erste Betrug nur zwei Tage nach dem letzten Urteil stattgefunden habe. „Das ist ziemlich dreist“, befand Krüger.