Mitglieder einer Bande geben sich von der Türkei aus am Telefon als Polizisten aus und bringen vor allem Senioren um riesige Summen. In Ulm steht jetzt ein Mann vor Gericht, der die Wertsachen vor den Haustüren abgeholt hat.

Politik/Baden-Württemberg: Rüdiger Bäßler (rub)

Göppingen - Die dunklen Haare nach hinten gekämmt, ein glattes, jugendliches Gesicht, die Anzugfarbe taubenblau – so saß am Donnerstag ein Mann auf der Anklagebank des Ulmer Landgerichts, dem vorgeworfen wird, Teil eine Betrügerbande gewesen zu sein, die gegenüber Senioren als Polizisten auftraten und sie um hohe Geldsummen brachten. Der 25-jährige Angeklagte könnte, was sein Äußeres anbelangt, jederzeit auch als Banklehrling durchgehen. Er spricht ein leicht gefärbtes Hochdeutsch, aufgrund seiner Abstammung aber auch fließend Türkisch. Das ist in diesem Zusammenhang wichtig, weil die Drahtzieher der Telefonbande von der Türkei aus operieren. Von seinem „Hintermann“ in der Türkei sprach der Angeklagte immer wieder.