Zehn Pioniere haben den national und international zertifizierten „Albtraufgänger“ eingewandert. Aufgeteilt in sieben Abschnitte wurden gut 100 Kilometer unter die Stiefel genommen – wir stellen die einzelnen Etappen in einer Serie vor.

Region: Andreas Pflüger (eas)

Kreis Göppingen - Angesichts einer Wegstrecke von nur zwölf Kilometern, auf der es – bergauf- und bergab zusammengenommen – überschaubare 1000 Höhenmeter zu überwinden gilt, spricht zunächst nichts dafür, die sechste Etappe des „Albtraufgängers“ mit unnötiger Hektik anzugehen. Auch die Kulisse am Startpunkt, die Klosterkirche Ave Maria und ihre Umgebung, verbieten es geradezu, Eile aufkommen zu lassen. Die fünf Frauen und fünf Männer, die von der Erlebnisregion Schwäbischer Albtrauf ausgelost worden sind, um den national und international zertifizierten „Albtraufgänger“ als Pioniere einzuwandern, brechen dennoch zeitig auf. Sie wissen, dass auf diesem Abschnitt, der eine oder andere Abstecher lockt.

 

Der erste könnte schon in Deggingen gemacht werden, wo die historische Ortsmitte ein lohnendes Ziel darstellt, ehe es bergauf in Richtung Berneck geht. Ein kleiner Umweg über die Buschelkapelle, die innerhalb einer längst abgegangenen Wehranlage errichtet worden ist, empfiehlt sich, bevor der Weg am Aussichtspunkt Bergfels und an der Schonterhöhe vorbei zur Hiltenburg führt. Die Ruine thront auf dem Schlossberg oberhalb von Bad Ditzenbach und bietet einen herrlichen Blick auf das obere Filstal. Dieses Panorama wusste bereits das Adelgeschlecht der Helfensteiner zu schätzen, wenn auch eher aus strategischen als aus idyllischen Gründen.

Mit dem Abstieg in den beliebten Kurort Bad Ditzenbach kommt danach die Zeit der weiteren Abstecher. Entspannung in der Vinzenz Therme ist die eine Alternative, ein Bummel durch den Erlebnisgarten des Kräuterhauses Sanct Bernhard eine andere. Dort wachsen nicht nur zahlreiche heimische Heilpflanzen, deren Düfte und Farben es zu entdecken und zu probieren gilt. In einem Inhalatorium lässt sich auch eine kräftige Prise salzhaltiger Meeresluft einatmen.

Der Fils entlang ist es jetzt nicht mehr weit bis Gosbach. Dort lassen sich weitere kleine Haken schlagen, um den Tag auf informative, kulturelle oder genussvolle Weise zu beschließen. Am Obstsortenlehrpfad führt die Route ohnehin vorbei, zur zur Josefskapelle oder zur St. Magnus Kirche muss man in den Ort hineinspazieren. Das gleiche gilt für das Natur-Genuss-Zentrum bei der Oberen Mühle.

Seit knapp zwei Jahren wird dort die Vielfalt der kulinarischen Schätze des Albtraufs präsentiert. Der Ausstellungsraum, im Stil einer urigen Bauernküche ist der ideale Rahmen um den Besuchern regionale Produkte näher zu bringen. Vom Dinkelspelz bis zur Schafwolle, vom Honig bis zum Hägenmark reicht die Palette. „Neben den tollen Wanderrouten und der grandiosen Landschaft sind auch solche Kleinode ein echte Bereicherung des Albtraufgängers“, ist Gabriele Hamann, eine „Pionierin“ aus Tübingen, begeistert.