Sport: Jürgen Kemmner (jük)

Der Geist des „Giardino“ in Ascona (Schweiz) und die Kraft des Monte Verità sollten Michael Ballack und Co. die Kraft verleihen, den Titel bei der EM in der Schweiz und Österreich zu gewinnen. Der Plan ging beinahe auf, erst im Finale wurde die Mannschaft gestoppt. Das „Giardiono“ in Ascona galt (und gilt) als eines der besten Ferienhotels der gesamten Schweiz, für den Zeitraum der EM verwandelte es sich in eine Jugendherberge für Fußballmillionäre. „Wir werden sicher einen ganz anderen Charakter entwickeln als in den übrigen Monaten des Jahres“, sagte Philippe Frutiger, Direktor der Nobelunterkunft damals: „Ich gehe davon aus, dass das Hotel den Charakter eines Schullagers bekommt.“

 

Eigens für Ballack und Kollegen wurden einige Umbauten vorgenommen. Wo die Enten im Garten freien Auslauf hatten, wurden ein paar Zelte und bequeme Liegesofas platziert, von denen aus die Fußballer nach ihrem Training den Goldfischen zuschauen konnten. Relaxen im Garten – eine Idee, die nun in Evian erneut umgesetzt wurde. Womöglich lag die Chance zur Zimmerflucht darin begründet, dass die vier Wände in gewöhnungsbedürftigen Rosatönen gehaltenen waren.

Für den Fall von Schlechtwetter wurden Konsolen für die Computerspiele in den Zimmern installiert. „Der DFB richtet in Zusammenarbeit mit uns den perfekten Aufenthaltsort für den Titelgewinn her“, sagte Frutiger, Chef von 80 Mitarbeitern im „Giardino“. Es hätte nicht viel gefehlt ....