Intensiver kann ein Abend vor allem mit dem späten Beethoven kaum sein: Quatuor Ébène im Stuttgarter Mozartsaal.

Manteldesk: Mirko Weber (miw)

Stuttgart - Lediglich als „poetische Ausdeutung“, keinesfalls als „bestimmten Vergleich“ ordnete Richard Wagner seine Beschreibung des cis-Moll-Streichquartetts, Opus 131, von Ludwig van Beethoven ein. Vom expressiven Adagio ausgehend - „wohl das Schwermütigste“, was je in Tönen ausgedrückt worden ist“ - schreibt Wagner, charakterisiert er Beethovens Arbeit an einem seiner letzten Werke gewissermaßen als eine Art Auferstehung. Im Spiel mit dem Material seiner Kunst rekapituliere der Komponist zwischen „innerem Glück“ und „trübem Nachsinnen“ sein Leben, in dem er diesem Leben selbst „zum Tanze“ aufspiele. Und Wagner vernahm: „wilde Lust, schmerzliche Klage, Wollust und Leid“ und entdeckte final einen über sich selbst lächelnden Beethoven, der nun in die Nacht gehe. „Sein Tag ist vollbracht.“