Querdenken-Organisator Michael Ballweg will künftig nicht mehr in Berlin gegen die Corona-Politik demonstrieren, sondern wieder in die Heimat zurückkehren. Ein Ableger soll nun die Proteste in der Hauptstadt organisieren.

Berlin - Die Stuttgarter Initiative Querdenken 711 will zunächst keine weitere große Demonstration gegen die Corona-Politik in Berlin organisieren. Das sagte der Organisator Michael Ballweg am Dienstag in einem Interview mit dem Sender SWR, das in dem Messenger-Kanal des Vereins gepostet wurde. „Wir haben jetzt zwei große Demos gemacht in Berlin, sind aber eigentlich Querdenken 711, also die Organisatoren für Stuttgart, und haben jetzt beschlossen, dass wir keine Demo in Berlin machen, sondern in die Heimat zurückgehen.“ Der für Berlin zuständige Ableger Querdenken 30 werde nun Demonstrationen in der Hauptstadt organisieren.

 

Laut dem Sender RBB ist eine für den 3. Oktober in Berlin geplante Querdenken-Demonstration nach Konstanz verlegt worden. Das twitterte der RBB-Journalist Olaf Sundermeyer nach der RBB-Talksendung „Wir müssen reden“, an der Ballweg am Dienstagabend teilnahm. Ballweg habe das im Anschluss an die Live-Sendung angekündigt. Die Verlegung sei eine Reaktion darauf, dass Rechtsextreme für die Corona-Demonstrationen in der Hauptstadt mobilisierten und mitliefen, so der RBB.

Ballweg habe keine Rechtsextremen gesehen

Ballweg wies in dem Interview Kritik zurück, bei der Demonstration am Samstag seien auch viele Rechtsextremisten und sogenannte Reichsbürger gewesen. „Ich habe keine Rechtsextremen gesehen.“ Aber man werde künftig noch mehr darauf achten. Zu Menschen mit Reichsflaggen, die bei Rechtsextremen beliebt sind, habe man Ordner geschickt und von vielen gehört, „dass die Flaggen verteilt worden sind“. Seine Bewegung sei demokratisch und weder Links- noch Rechtsextremisten noch gewaltbereites Potenzial gehörten dazu, betonte er beim RBB.

Am Samstag hatten sich Zehntausende Menschen in der Hauptstadt versammelt, um gegen staatliche Corona-Auflagen zu protestieren. Darunter waren auch größere Gruppen von Reichsbürgern, nicht nur mit Fahnen, sondern auch mit entsprechenden T-Shirts, Transparenten, Megafon-Ansagen, Sprechchören und Flugblättern.