Nach Auseinandersetzungen bei zwischen „Querdenken“-Demonstranten in Berlin und der Polizei steht der Vorwurf übermäßiger Polizeigewalt im Raum. Die Polizei prüft das nun – ein Verfahren läuft bereits.

Berlin - Nach den Auseinandersetzungen bei illegalen Versammlungen von Gegnern der Corona-Politik in Berlin sieht sich die Polizei dem Vorwurf übermäßiger Gewalt ausgesetzt. Bislang seien entsprechende Anzeigen „im mittleren zweistelligen Bereich“ eingegangen, sagte eine Polizeisprecherin am Donnerstag, nachdem die „Berliner Zeitung“ berichtet hatte. Diese würden momentan geprüft, so dass noch keine Aussage über die Zahl daraus resultierender Ermittlungsverfahren gegen Polizeibeamte möglich sei. Man habe auch die Prüfung mehrerer Videos veranlasst, die im Internet kursieren. In einem Fall sei hier bereits ein Verfahren wegen des Verdachts der Körperverletzung im Amt eingeleitet worden.

 

Trotz Verbots mehrere Tausend Teilnehmer

Trotz eines Verbots großer Demonstrationen, darunter solchen sogenannter „Querdenker“, waren am Sonntag mehrere Tausend Menschen durch die Hauptstadt gezogen. Sie versammelten sich immer wieder in Gruppen in verschiedenen Teilen der Stadt, mehrfach kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Protestierenden und Polizeikräften. Mehr als 60 Polizistinnen und Polizisten seien dabei zum Teil schwer verletzt worden, bilanzierte die Polizei am Montag und sprach von einer hohen Gewaltbereitschaft mancher Demonstranten. Mehr als 500 Ermittlungsverfahren gegen Teilnehmer der Proteste wurden eingeleitet.