Mit rund 60 Fahrzeugen machen sich Corona- und Impfskeptiker von Ludwigsburg aus auf den Weg. Die Veranstaltung verläuft störungsfrei – laut wird es trotzdem.

Ludwigsburg: Marius Venturini (mv)

Ludwigsburg - Der Autokorso, zu dem am Sonntagvormittag unter dem Motto „Aus der Diktatur in die Freiheit“ rund 60 Fahrzeuge in Ludwigsburg zusammengekommen waren, ist ohne große Zwischenfälle verlaufen. Nachdem sich die Versammlungsteilnehmer gegen 10.30 Uhr in der Ludwigsburger Reuteallee getroffen hatten, starteten sie um 11 Uhr zu ihrer 34 Kilometer langen Fahrt über Asperg, Markgröningen, Unterriexingen, Großsachsenheim, Kleinglattbach und Gündelbach nach Häfnerhaslach. Dort endete der Korso gegen 12.30 Uhr.

 

Aus den Autos drang teils laute Musik, Luftballons und Fahnen suggerierten fast schon Partystimmung. Viele Fahrzeuge waren mit regierungs- und impfkritischen Parolen beklebt, aus dem Pkw an der Spitze des Zuges schallten zusätzlich entsprechende Slogans. Die Veranstaltung verlief laut Polizeiangaben dennoch weitgehend störungsfrei. „Lediglich ein Fahrzeug wurde wegen anhaltendem Gebrauch eines Megafons mit Sirenenfunktion kontrolliert und von der weiteren Versammlung ausgeschlossen“, heißt es in der Pressemitteilung des Polizeipräsidiums Ludwigsburg. Die Folge sei nun eine Anzeige wegen des Verstoßes gegen die Versammlungsauflagen. Insgesamt waren 75 Beamte im Einsatz.

Die Stadt hat keine rechtliche Grundlage, den Korso zu verbieten

Für die Stadtverwaltung als Versammlungsbehörde hatte es im Vorfeld keine rechtliche Grundlage gegeben, den Korso zu verbieten. Angemeldet hatte die Veranstaltung die Initiative „Querdenken 7141“, der am 19. Februar ein solches Treffen noch gerichtlich untersagt worden war. Damals waren dennoch rund 60 Demonstranten zum geplanten Startpunkt auf dem Parkplatz des Ludwigsburger Breuningerlandes gekommen, die Polizei stellte Platzverweise und Anzeigen aus.

Diesmal durfte der Korso starten. Dass der Konvoi gleich zu Beginn die Ein- und Ausfahrt der Ludwigsburger DRK-Rettungswache 1 passierte, stellte für die Behörden offenbar kein Problem dar. „Das wurde im Vorfeld geprüft und genehmigt“, hieß es bei der Polizei auf Nachfrage.