Die Helden der Corona-Krise, etwa Pfleger, Polizisten oder Ärzte, bekommen von vielen Seiten Zuspruch. Einige Stuttgarter Gastronomiebetriebe setzen diese Wertschätzung in Rabatte für ihre Speisen um. Döner gibt es zum Beispiel statt für 5 Euro, für 2.50 Euro.

Digital Desk: Sebastian Xanke (xan)

Stuttgart - Es sind Krankenschwestern, Polizisten, Notärzte, Pfleger und viele weitere, die während der Coronavirus-Pandemie im ungewöhnlich hellen Licht der Öffentlichkeit stehen. Um ihre Arbeit zu würdigen, haben sich mittlerweile verschiedene Stuttgarter Gastronomiebetriebe dazu entschlossen, eben diesen Menschen besondere Rabatte auf ihre Speisen zu geben.

 

Denn es sind zwar schöne Gesten, dass die viel zitierten Helden der Krise auf zahlreichen Wegen lobende Worte, Mut machende Transparente oder stärkende Nachrichten erreichen. An der in öffentlichen Diskussionen oft angemahnten, mangelhaften Bezahlung der Einsatzkräfte ändert das jedoch nichts.

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Der Wunsch zur Unterstützung

„Wir möchten in der jetzigen Zeit ein Zeichen setzen“, sagt etwa Nima Nafeei, Geschäftsführer des Restaurants Burgerheart in Stuttgart. Dort gibt es seit ungefähr drei Wochen ein spezielles BurgerHEART-Bundle, bei dem Helfer aus den Bereichen Krankenhaus, Rettungssanitäter, Polizei und Feuerwehr statt 15 Euro nur noch 5 Euro für ein ausgewähltes Gericht zahlen müssen.

„Das ist nur eine Kleinigkeit“, sagt Nafeei. Täglich würden jedoch Polizisten, Krankenschwestern und weitere Betroffene kommen, um das Angebot anzunehmen. „Uns unterstützen unsere Gäste und wir wollen auch etwas weitergeben.“ Ein ähnliches Angebot bietet die Burgergrill-Bar Hans im Glück. Dort erhalten „Mitarbeiter der medizinischen Dienste [...] bei Abholung 50 Prozent Rabatt auf die Bestellung sowie kostenfreie Heißgetränke“.

2.50 Euro für einen Döner

Auch beim Döner-Restaurant MMC Kult am Stuttgarter Olgaeck bekommen „die Helden der Corona-Krise“ 50 Prozent Rabatt auf alle Speisen. „Die haben für uns alle gekämpft. Das ist jetzt eine Sache der Menschlichkeit“, sagt Inhaber Cuma Keklik. Schon vor der Pandemie habe er viele Polizisten als Kunden gehabt – „das sieht man ja an der Kleidung.“ Das Angebot werde aber auch von Ärzten, Pflegern und weiteren Gruppen häufig angenommen, deren Berufsstand nicht sofort an der Uniform zu erkennen ist.

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Statt 5 Euro für einen Döner zahlen die Betroffenen zum Beispiel nach Vorlage eines Nachweises nur noch 2,50 Euro. Das freue nicht nur die Kunden, die direkt davon profitieren, sagt Keklik. „Auch die normalen Kunden – und uns natürlich auch – freut das.“

Kontakte, die es vorher nicht gab

Einen anderen Weg hat die Stuttgarter Börse eingeschlagen. Sie verteilte vor knapp einer Woche an Beschäftigte des Marienhospitals, des Robert-Bosch-Krankenhaueses, des Diakoniekrankenhauses und des Stuttgarter Klinikums 600 Verpflegungs-Gutscheine für umliegende Lokale im Wert von insgesamt 15.000 Euro.

„Für unsere Mitarbeiter sind solche Zeichen der Wertschätzung ihrer Arbeit in dieser schwierigen Situation besonders wichtig und motivierend“, sagt Frank Weberheinz, der in der Unternehmenskommunikation des Diakonieklinikums tätig ist. Und weiter: Es ist schön, zu sehen, dass in der Krise Kontakte entstehen, die es so sonst nicht gegeben hätte“.

Wie lang die Rabattaktionen in den oben genannten Gastronomiebetrieben andauern werden, weiß dabei noch keines der Restaurants. Nima Nafeei vom Burgerheart sagt etwa: „Das läuft erst einmal auf unbestimmte Zeit, je nachdem wie die Situation weiter geht.“