Italienischen Forschern ist es gelungen, aus einem Gipsabdruck das Aussehen des vor 500 Jahren gestorbenen Maler-Genies wiederherzustellen.

Rom - Italienische Forscher haben das Gesicht des berühmten Renaissance-Malers Raffael (1483-1520) aus einem Gipsabdruck seines Schädels rekonstruiert. Dank der 3D-Nachbildung könne „zum ersten Mal“ mit Sicherheit gesagt werden, dass die im Grab des römischen Pantheons aufbewahrten Überreste tatsächlich zu Raffael gehörten, hieß es am Donnerstag in einer Pressemitteilung der Universität Tor Vergata in Rom.

 

Eine spezielle Technik ermöglichte es den Wissenschaftlern, nur auf Grundlage der Morphologie des Schädels das Gesicht eines Menschen zum Zeitpunkt seines Todes nachzubilden. Das entstandene Abbild des im Alter von 37 Jahren in Rom verstorbenen Malers stimme klar überein mit den Selbstporträts des Künstlers sowie Raffael-Porträts von anderen Malern, sagte der Molekularbiologe Mattia Falconi.

Büste wird in Urbino ausgestellt

Bislang gab es Zweifel, ob die im Pantheon vergrabenen Knochen wirklich zum Renaissance-Künstler gehörten, da bei Ausgrabungen mehrere Skelette entdeckt worden waren. So konnten einige der Überreste den Schülern des Künstlers zugeordnet werden, andere blieben unidentifiziert.

Die neu geschaffene Büste Raffaels soll nun im Geburtshaus des Malers im italienischen Urbino ausgestellt werden. In diesem Jahr wurde an den 500. Todestag des Meisters erinnert, der zusammen mit Leonardo da Vinci und Michelangelo zu den großen Künstlern der Renaissance-Epoche zählt.