Der Unbekannte, der seit Oktober im Remstal Holzstapel anzündet, war auch um den Jahreswechsel aktiv. Dabei schlug er im Rems-Murr-Kreis, aber auch in Stuttgart, im Kreis Esslingen und erstmals auch im Landkreis Ludwigsburg zu.

Rems-Murr: Phillip Weingand (wei)

Rems-Murr-Kreis - Die Serie von brennenden Holzstapeln hört nicht auf: In Weinstadt-Beutelsbach erkannte eine Anwohnerin am Mittwoch um kurz vor 3 Uhr, dass in den Weinbergen rund zehn Festmeter Holz im Flammen standen. Die Feuerwehr rückte mit mehr als 50 Einsatzkräften zum Löschen an. Die Polizei geht von Brandstiftung aus. Die Serie, die Ende Oktober begonnen hat, umfasst nun allein im Rems-Murr-Kreis 19 Fälle. Rund um den Jahreswechsel haben sich gleich mehrere rätselhafte Brände ereignet, die möglicherweise auf das Konto von einem oder mehreren Brandstiftern gehen.

 

Die Reihe rätselhafter Brände hat nun auch den Kreis Ludwigsburg erreicht: Am Neujahrsmorgen, zwischen 4 und 8 Uhr, setzte ein Unbekannter nordwestlich von Remseck-Neckarrems drei Holzstapel in Brand. Den Schaden schätzt die Polizei auf 3400 Euro. Einen Zusammenhang mit den Bränden im Rems-Murr-Kreis kann die Polizei nicht ausschließen.

Holzstapel-Brände auch in Stuttgart: Polizei prüft Zusammenhang

Dasselbe gilt für einen Brand in Stuttgart-Mühlhausen vom Donnerstag, 27. Dezember. Dort brannte abends ein fünf Meter langer Holzstapel, die Kriminalpolizei ermittelt. Ähnliche Fälle sind der Stuttgarter Polizei auch aus den Stadtteilen Obertürkheim und Wangen bekannt, wo Anfang November und Mitte Dezember ebenfalls Holzstapel brannten.

Am Silvestermorgen war die Feuerwehr wegen zweier Holzstapelbrände in Deizisau (Kreis Esslingen) ausgerückt – in Esslingen selbst kam es nur anderthalb Stunden danach ebenfalls zu einem solchen Brand. Auch hier vermutet die Polizei Brandstiftung und untersucht, ob es Zusammenhänge zu anderen Fällen gibt.

Darum ist die Aufklärung der Serie so schwierig:

Laut einem Sprecher der Polizei Aalen gehen der oder die Brandstifter immer gleich vor: Immer gehen scheinbar wahllos Brennholzstapel in Flammen auf, die weitab von möglichen Zeugen gelagert sind. Die Taten ereignen sich immer im Dunkeln – und vom Täter fehlt bislang jede Spur.

Das große Einzugsgebiet des Brandstifters und die Lage der Tatorte macht eine Überwachung schwer und zufällige Zeugenbeobachtungen sehr unwahrscheinlich. Auch wenn sich der Brandstifter bislang auf die Brennholzlager beschränkt und sich von bewohnten Gebäuden fernzuhalten scheint, geht der Schaden insgesamt in die Zehntausende.