Ramon Gehrmann bleibt den Stuttgarter Kickers bis 2023 erhalten. Der Trainer des Fußball-Oberligisten nennt die Gründe, warum er optimistisch in die Zukunft blickt.

Sport: Jürgen Frey (jüf)

Stuttgart - Für Ramon Gehrmann steht fest: „Unsere Kaderstruktur hat eine ausgezeichnete Perspektive.“ Der Trainer der Stuttgarter Kickers ist aber auch vom Gesamtpaket bei den Blauen überzeugt, weshalb er seinen Vertrag um weitere zwei Jahre verlängerte.

 

Herr Gehrmann, gab es für Sie irgendwelche Zweifel an der Vertragsverlängerung?

Für mich war klar, dass ich gerne weitermachen würde. Ich habe das aber zunächst auch vom Sportlichen Leiter abhängig gemacht. Als perfekt war, dass Lutz Siebrecht längerfristig bleibt, war dann auch meine Unterschrift nur noch Formsache.

An Lutz Siebrecht zeigten auch andere Vereine Interesse. Lagen auch Ihnen alternative Angebote vor?

Es gibt in diesem Geschäft immer wieder mal Anfragen, oft auch über die Berater. Aber für mich ist die Konstellation hier in Degerloch einfach auch ideal. Ich kann die Trainingsarbeit mit meinem Lehrerberuf verbinden, mein Sohn spielt in der Kickers-Jugend, und ich habe insgesamt viele positive Rückmeldungen erhalten. Das alles hat mich ermuntert, weiterzumachen.

Welche Rückmeldungen gab es konkret?

Ob es beim Verteilen von Kalendern an Sponsoren war oder beim virtuellen Fan-Stammtisch oder im Gespräch mit Mitarbeitern auf der Geschäftsstelle und im Nachwuchsleistungszentrum – von allen Seiten gab es immer wieder ein positives Feedback. Hinzu kommt unsere Kaderstruktur, die eine ausgezeichnete Perspektive bietet. Das Gesamtpaket stimmt einfach.

Ihr Vertrag gilt ligaunabhängig. Ist das nicht ein Risiko, wenn es erneut nicht mit dem Aufstieg klappen sollte?

Ich sehe das nicht so. Dass man auf allen Ebenen gut und harmonisch zusammenarbeitet wiegt schwerer, als die Ligazugehörigkeit. Wir alle arbeiten hart dafür, dass es hochgeht. Für mich ist es nur eine Frage der Zeit, bis wir in der Lage sind, die Oberliga zu verlassen.

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Das Potenzial der Mannschaft…

…ist aus meiner Sicht bei weitem noch nicht ausgereizt. Wir haben die Voraussetzungen geschaffen, um erfolgreich zu sein. Eine Garantie dafür gibt es allerdings nirgends – nicht einmal beim FC Bayern München, wie man zuletzt sah.

Lutz Siebrecht und Sie sind unterschiedliche Charaktere – ein Vorteil?

Ich glaube schon. Ich denke eher offensiv, Lutz ist eher der Sicherheitsbewusste. Am Spielfeldrand ist er der emotionalere, ich der rationale. Wir ergänzen uns optimal.

Fehlt nur, dass der Ball rollt.

Das nervt uns alle, aber das geht allen Sportlern in jedem Verein so. An diesem Dienstag beginnen wir mit virtuellem Training und einigen Übungen im athletischen Bereich.

Ein neuer Innenverteidiger wird noch nicht mit dabei sein?

Was diese Position anbetrifft, bin ich ganz besonders anspruchsvoll. Wir wollen keine halbgare Lösung für ein halbes Jahr. Da sind sich Lutz und ich völlig einig.