Geschockt hat Stuttgart auf Straßenschlachten reagiert, bei denen dutzende gewalttätige Kleingruppen die Innenstadt verwüsteten und Passanten und Polizeibeamte verletzten. Wir haben mit Augenzeugen über ihre Perspektive auf die Nacht gesprochen.

Digital Desk: Ann-Kathrin Schröppel (aks)

Stuttgart - Die Bilder waren teilweise live in sozialen Netzwerken zu sehen. Mehrere Gruppen von Jugendlichen, die in der Nacht zum Sonntag am vergangenen Wochenende in der Stuttgarter Innenstadt Scheiben von Geschäften einschlugen, Polizisten angriffen, Geschäfte plünderten. Seinen Ausgang nahmen die Ausschreitungen am Stuttgarter Eckensee nach einer Personenkontrolle eines Jugendlichen durch die Polizei.

 

Randalierer waren sehr jung

„Was mir direkt aufgefallen ist, dass sie super jung sind“, sagt Marius Finke, der in der Nacht auf dem Heimweg durch die Marienstraße beobachtete, wie bis zu 50 Jugendliche auf den Ivory-Headshop, der Utensilien für Marihuana-Konsumenten verkauft, zuliefen und begannen, die Scheiben einzuschlagen.

Schnelle Eskalation

Mariann Rößler berichtet, dass die Situation gegen 23.50 nach dem Polizeieinsatz sehr schnell eskaliert sei. „Die haben sich dann alle am Witwer gesammelt. Die Polizei hat geschrien, dass sie auseinandergehen sollen. Und da habe ich schon gesehen, das kann nichts Gutes werden. “

Vermummung erschwert Identifizierung

Auch Xinxin Zhang war kurz vor 1 Uhr in der Stadtmitte unterwegs und hat gesehen, wie Randalierer eine Werbetafel und die Scheiben der Deutschen Bank zerstörten. Da nahezu alle Beteiligten Atemschutzmasken und manche sogar Sturmmasken trugen, sei es schwierig, sie gut zu beschreiben, sagt sie. „Ich frage mich, für was ist diese Aktion eigentlich da? Wenn man unzufrieden ist, natürlich kann man friedlich protestieren. Aber einfach die Stadt zu zerstören, ist Schwachsinn.“ Sehen sie die Interviews mit den Augenzeugen im Video.