Ein Reporterteam der „Bild“ lauert Rapper Sido an dessen Privatgrundstück auf. Der 39-Jährige findet das gar nicht gut und beschimpft die Journalisten. Nun könnte ihm juristischer Ärger drohen.

Berlin - Der Rapper Sido hat ein „Bild“-Reporterteam am Gartenzaun vor seinem Privatgrundstück beschimpft und bedrängt. In einem Live-Video in seinem Youtube-Kanal versuchte er den Vorfall zu erklären: Er sei keineswegs stolz darauf, aber er habe seine Kinder beschützen wollen. Bei dem Vorfall wurde nach „Bild“-Angaben ein Mikrofon beschädigt.

 

Ein „Bild“-Sprecher sagte am Freitag der dpa: „Wir prüfen derzeit, ob wir rechtliche Schritte einleiten.“ Die beiden Reporter wollten demnach am Donnerstag für eine Dokumentation über Verschwörungstheorien den Rapper, der mit richtigem Namen Paul Würdig heißt, zu früheren Aussagen von ihm befragen. Auf der Straße vor seinem Grundstück bei Berlin kam es dann zu dem Vorfall, die Sequenz stellte „Bild“ online. Darin ist zu sehen, wie Sido über seine Wiese zum Gartenzaun ging und rief: „Schämst Du Dich nicht? (...) Bist Du stolz auf Deinen Beruf?“

Sido will Familie schützen

Die Reporterin erklärte, dass sie auf einer öffentlichen Straße stehe und nur Fragen stellen wolle. Sido sagte: „Du stehst aber hier und willst mich nerven. (...) Verpisst euch, ihr seid richtiger Dreck, Abschaum von Menschen.“ Dann kam der Rapper auf die Straße, rief erneut: „Verpisst euch jetzt“. Dann sind verwackelte Videoaufnahmen zu sehen.

In seinem Youtube-Kanal sagte Sido am Freitag: „Was zu sehen ist, ist für mich schon peinlich. (...) Ich bin darauf ja auch nicht stolz. Aber es ist das Haus, in dem meine Familie ist und meine Kinder hätten da unter Umständen auf der Kamera sein können. (...) Da ist einfach der Familienvater, der das alles beschützen möchte, das ist einfach in mir rausgeplatzt.“ Er sei ja inzwischen älter geworden, fügte er hinzu. „Das wäre früher wahrscheinlich ganz anders geendet.“ Er warf dem Kamerateam vor, mehrfach von allen Seiten das Grundstück und Haus gefilmt zu haben, obwohl er sie immer wieder gebeten habe, das zu lassen. Schließlich sei er wütend geworden.

Auf dpa-Anfrage bei seiner Musikfirma äußerte sich Sido (39) nicht zu dem Vorfall. Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) verurteilte den Vorfall. „Ein Nein zu einem Interview drückt man nicht mit Beleidigungen und körperlicher Gewalt aus“, sagte der DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall.