Viele Gartenbesitzer vernachlässigen Ihre Grasfläche im Herbst. Wir verraten Ihnen, wie Sie Ihren Rasen mit Herbstdünger, Vertikutierer & Co winterfest machen und vor der Kälte schützen.

Katrin Jokic

Vor allem wenn es einen heißen, sonnenintensiven Sommer gab, kann es sein, dass der Rasen ein wenig gelitten hat. Verbrannte und vertrocknete, kahle Stellen werden dann sichtbar. Diese gilt es im Herbst zu reparieren. Gleichzeitig sollte der Garten winterfest gemacht werden – das gilt auch für den Rasen. Herbstdünger und eine gewissenhafte Rasenpflege sorgen dafür, dass Frost und Schnee dem Gras nichts anhaben können. So funktioniert’s:

 

1. Rasen mähen im Herbst

Das Gras soll nochmal wachsen, bevor es kalt wird, damit es genug Widerstandskraft gegen Frost und Co hat. Gleichzeitig sollten die Halme nicht zu lang sein, weil sie sonst zu weich werden und den kalten Temperaturen nicht mehr standhalten. Mähen Sie den Rasen deswegen ab September auf eine Länge von 5 Zentimetern – dies gilt als ideale Überwinterungshöhe.

2. Vertikutieren im Herbst

Das Vertikutieren ist ein wichtiger Bestandteil der Rasenpflege im Herbst. Dabei wird die Grasnarbe angeritzt, wodurch Mulch und Moos entfernt werden. Gleichzeitig wird die Belüftung des Bodens gefördert, was bei zunehmender Feuchtigkeit besonders wichtig ist. Vertikutieren Sie im Herbst nach dem Mähen noch einmal den Rasen oder entfernen Sie Moos mit einer scharfen Harke. Gehen Sie dabei etwa drei Millimeter tief in den Boden. Vertikutieren Sie am besten im Laufe des Septembers, denn die Wurzeln benötigen noch genug Zeit, um sich zu erholen, bevor es richtig kalt wird.

3. Rasen reparieren und nachsäen

Nach dem Vertikutieren entdecken Sie eventuell Lücken im Gras. Der September ist meistens ideal, um solche Schäden im Garten zu beheben, denn der Boden hat noch eine gute Restwärme. Im Fachhandel erhalten Sie spezielle Nachsaatmischungen. Lockern Sie die Erde an den betroffenen Stellen auf, entfernen Sie gegebenenfalls Unkraut und verteilen Sie das Saatgut. Dabei können Sie mit etwa 15 bis 30 Gramm Nachsaat pro Quadratmeter rechnen. Drücken Sie das Saatgut ordentlich an und halten Sie es feucht.

4. Herbstrasendünger: Kraft tanken vor dem Winter

Nachdem Sie das Gras nach dem Sommer in Form gebracht und aufgepäppelt haben, gilt es nun, es stark für den Winter zu machen. Hierfür eignet sich spezieller Herbstdünger für den Rasen. Dieser enthält weniger Stickstoff und extra viel Kalium.

Kalium wirkt als natürliches Frostschutzmittel. Es erhöht die Salzkonzentration in den Pflanzenzellen, wodurch der Gefrierpunkt des Pflanzensafts herabgesetzt wird. Gleichzeitig wachsen die Grashalme weniger in die Höhe, sondern werden breiter und kräftiger. Das schützt den Rasen davor, im Winter abzusterben und Sie beugen unschönen, braun-grauen Flecken im Frühjahr vor.

Wann der richtige Zeitpunkt ist, um den Rasen im Herbst zu düngen, ist stark abhängig von der Witterung. Generell empfiehlt es sich, den Dünger nach dem Mähen bzw. Vertikutieren auszubringen, weil der Rasen dann besonders aufnahmefähig ist.

Außerdem wichtig: Der Boden darf noch nicht zu kalt sein, denn der Herbstdünger wirkt nur, wenn die Pflanzen noch wachsen. Fällt die Bodentemperatur unter 10°C, wächst das Gras nicht mehr. Da der Rasen rund 5 Wochen benötigt, um den Dünger vollständig aufzunehmen, sollten Sie rechtzeitig düngen. Meistens sind September oder Anfang Oktober ein guter Zeitpunkt, um Herbstrasendünger anzuwenden.

Düngen Sie den Rasen im Herbst am besten kurz bevor leichter Regen angesagt ist. So machen Sie sich die Natur zunutze und der Regen wirkt als natürliche Gießkanne.

5. Rasenpflege im Herbst: Schneeschimmel vermeiden

Entfernen Sie mindestens einmal pro Woche Laub aus dem Garten. Denn unter herabgefallenen Blättern und Zweigen kann ein Mikroklima entstehen, welches Pilzwachstum begünstig. Der sogenannte Schneeschimmel ist eine Pilzinfektion des Rasens, die vor allem im September und Oktober häufig auftritt. Sie führt zu grau-braunen Flecken im Rasen, die erst bei Temperaturen über 20 Grad abheilen. Herbstdünger und das Aufsammeln von Laub schützen den Rasen vor diesem Befall.

6. Rasen nach dem ersten Frost schonen

Wenn möglich, vermeiden Sie es, nach dem ersten Raureif auf dem Rasen herumzulaufen. Auch bei einer geschlossenen Schneedecke sollten Sie den Rasen nicht zu oft betreten. Es besteht die Gefahr, dass die Grashalme unter dem Frost bzw. der verdichteten Schneedecke zerdrückt werden und absterben.